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„Was kostet eine Frau?“

von ruprecht
6. Dezember 2018
in Startseite, Studentisches Leben
Lesedauer: 2 Minuten
0
„Was kostet eine Frau?“

Ein Spruchband bei der Veranstaltung. Foto: Stefanie Weber

Das Feministische Bündnis HD veranstaltete Ende November eine Tagung zur Kritik der Prostitution. Eingeladen waren Sozialarbeiterinnen, Wissenschaftlerinnen und Aktivistinnen, um das System der Prostitution kritisch zu beleuchten.

 „Die Würde der Frau sollte nicht fickbar sein“ – das war einer der provokativen Slogans, mit denen die Tagung im Vorfeld beworben wurde. Ausgerichtet wurde sie vom Feministischen Bündnis HD, welches sich erst im Mai dieses Jahres gegründet hatte.  Das erklärte Ziel der Tagung war es laut Veranstalterinnen, „eine Plattform für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Phänomen der vergeschlechtlichten, warenförmigen Sexualität zu bieten.“

Warum Prostitution alle Frauen etwas angehe, erklärte beispielsweise die Soziologin Manuela Schon: Die Prostitution sei ein Herrschaftsmittel und Instrument zur Sicherung männlicher Vormachtstellung und beeinträchtige so das Frauenbild von allen Männern. Zu Wort kam bei der Vortragsreihe auch die Sozialarbeiterin Sabine Kopal, die beim Verein „Sisters e.V.“ in Stuttgart tätig ist. Sie klärte über die Möglichkeiten und Grenzen der sozialen Arbeit beim Ausstieg aus der Prostitution auf. Wenn man mit Prostituierten zusammenarbeite, sei man täglich mit Armut, Trauma, fehlender Bildung, psychischer Labilität und Überschuldung konfrontiert. Eine Person, die aus diesem System herausschaffte, ist Huschke Mau. Der Vortrag der Aussteigerin und  Aktivistin war sicherlich das Highlight der Veranstaltung. Sie erörterte, wie man mit der Prostitution gesetzgeberisch umgehen kann, worüber sie unter anderem auch auf ihrem eigenen Blog schreibt. Frau Mau plädierte im Zuge dessen für die Einführung des Nordischen Modells, welches die Entkriminalisierung prostituierter Personen und die Freierbestrafung vorsieht, um so die Machtverhältnisse zu verschieben und Prostitution als eine Form sexueller Gewalt anzuerkennen.

Wie die Veranstalterinnen berichteten, habe es im Vorfeld auch viel Kritik an der Veranstaltung gegeben. Man habe sich davon jedoch nicht beirren lassen, da man die Chance ergreifen wollte, die Prostitution als Ausdruck und Mittel der Aufrechterhaltung eines hierarchischen Geschlechterverhältnisses zu erklären.

Von Stefanie Weber

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