Seit November ist das neue Kino in der Heidelberger Bahnstadt teilweise eröffnet und sorgt für Aufruhr
Endlich hat es auch Heidelberg geschafft: Am 23. November ist der neue Luxor-Filmpalast in der Bahnstadt nach mehrfacher Verzögerung teileröffnet worden. Nach langem Warten freut man sich in der Studentenstadt, endlich Blockbuster schauen zu können, ohne den Weg nach Mannheim oder Walldorf auf sich nehmen zu müssen. Die komplette Eröffnung des Komplexes mit 15 Kinosälen ist im Frühjahr 2018 zu erwarten, ab dem kommenden Sommer wird es zudem ein Open-Air-Kino auf der Dachterrasse geben. Außerdem ist der Ausbau von fünf Themensälen geplant.
Preislich liegt der Luxor-Palast im durchschnittlichen Rahmen. Regulär sollte man also mit einem Preis von zehn bis zwölf Euro rechnen. Montags haben Schüler und Studenten die Möglichkeit, vergünstigt zu einem Preis von sieben bis acht Euro Filme zu schauen. Die Anreise ist mit der Anbindung vom Bismarckplatz bis zur Haltestelle Czernybrücke Süd mit der Linie 22 für Ortsansässige leicht auf sich zu nehmen, da die Fahrt nur zehn Minuten in Anspruch nimmt. Diejenigen, die von außerhalb anreisen, haben die Möglichkeit im Parkhaus, welches allerdings durch hohe Stundenpreise abschreckt, oder im Umkreis des Kinos zu parken.
Während sich viele über das neue Kino freuen, kam es auch bereits zu Kritik an dem Filmpalast. Verärgert sind besonders die Mitglieder des PETA ZWEI-Streetteams, denn wie in den anderen Kinos der Kette Luxor sollen demnächst auch in Heidelberg verschiedenen Fischarten und Haie in großen Aquarien für die Besucher zur Schau gestellt werden. Die Aktivisten demonstrierten vom 30. November bis zum 3. Dezember 2017 jeden Tag in Begleitung von Plakaten mit Aufschriften wie „Hai-Leid ist kein Highlight“ oder „Freiheit statt Glaskasten“ vor dem Eventkomplex. Sie wollen mit ihren Aktionen kritisieren, dass hier versucht werde, den Kinobesuch auf Kosten der Tiere zur möglichst großen Attraktion zu machen. Bisher ernteten die Aktivisten „insgesamt fast ausschließlich Zuspruch von Seiten der Kinobesucher“, so die Leiterin der Gruppe, Anika Rieblinger. Weitere Demonstrationen seien bereits geplant.
Vielleicht möchte das Kino durch das riesige Aquarium vom restlichen Inneren des Eingangsbereiches ablenken, denn der ist im Moment noch ziemlich lieblos und wenig einladend gestaltet. Man wird von leeren Glaskästen, in denen man eigentlich Filmplakate vermutet, begrüßt, und tritt einem mehr oder weniger leeren Raum mit Bauarbeitsbeschallung entgegen. In der Pressemitteilung wird mit der Entwicklung eines „Film-Paradieses“ in der Bahnstadt geprahlt, von dem man, zumindest bei den Ergebnissen, die nach der Teileröffnung präsentiert werden, nicht zu träumen wagt. Es lässt sich also gespannt bis zum nächsten Frühjahr abwarten und hoffen, dass sich die Bauplaner nicht erneut verkalkuliert haben. Ansonsten gibt es in der Innenstadt natürlich auch die kleineren Kinos wie Gloria, Gloriette und Kamera, bei denen zwar nicht die neuesten Blockbuster gespielt, dafür aber ein schönes Ambiente und Charme geboten werden.
Von Sina Petri