Alle Jahre wieder kommen die Wahlen. Auch dieses Jahr sind die Studierenden aufgerufen, vom 20. bis zum 22. Juni ihre Stimme abzugeben. Klingt kompliziert? Ist es (fast) nicht. Um Euch auch die letzten Steine aus dem Weg zu räumen, haben die wichtigsten Informationen zusammengestellt. So wird Wählen zum Kinderspiel
Was wird gewählt?
Studierendenrat – Der Studierendenrat (StuRa) ist die direkte Vertretung der Studierenden. In regelmäßigen Sitzungen haben alle Studierenden Rede- und Antragsrecht und somit die Möglichkeit, direkt an der Hochschulpolitik teilzunehmen. Der StuRa setzt sich aus Mitgliedern der Fachschaften und gewählten Listenkandidaten zusammen. Je nach Studierendenzahl entsenden die Fachschaften einen bis drei Vertreter. Die Verteilung der Listenplätze wird durch die Wahl bestimmt.
Senat – Der Senat ist das zentrale Gremium der Universität und trifft fundamentale organisatorische Entscheidungen. Von Forschung über Lehre bis Weiterbildung, insofern nicht anders festgelegt, fällt alles dem Senat zu. Vier jährlich gewählte studentische Mitglieder des Senates vertreten die Studierenden. Die restlichen 19 Mitglieder, unter anderem der Rektor und die Dekane, sind Kraft ihres Amtes im Senat.
Fakultätsräte – Die zwölf Fakultätsräte nehmen spezifischere Rollen ein. Sie beraten über Fragen der einzelnen Fächer an ihrer jeweiligen Fakultät. Die Berufung neuer Professoren, Schaffung von Studiengängen, oder das Lehrangebot sind Teil ihrer Aufgaben. Die Studierenden werden hierbei von fünf bis acht studentischen Vertretern repräsentiert.
Startpunkt Studi-O-Mat
Alle, die noch nicht wissen, für welche Listen sie während der StuRa-Wahl ihre Stimme abgeben wollen, können sich in naher Zukunft beim Studi-O-Mat informieren. Nach dem mittlerweile bekannten System des Wahl-O-Maten werden hier 25 Aussagen mit Ja, Nein oder Vielleicht beantwortet. Basierend auf den Aussagen spuckt der Studi-O-Mat dann die Liste aus, deren Ideen sich am meisten mit den eigenen überschneiden. Diese wurden zusammen mit den Listen, die bei der StuRa-Wahl antreten werden, ausgearbeitet und decken ein möglichst breites Spektrum an relevanten Themen ab.
Man verpflichtet sich hier selbstverständlich zu nichts, da die Empfehlungen der Seite lediglich genau das sind: Empfehlungen. Außer bei der Wahl selbst zu helfen, soll der Studi-O-Mat die Studierenden auch für die Hochschulpolitik begeistern. Zum Redaktionsschluss war der Studi-O-Mat noch nicht online. Wir halten auch auf unserer Facebook-Seite und auf ruprecht.de auf dem Laufenden, wann und wo er online zu finden sein wird.
Von Misch Pautsch
Die Listen stellen sich vor
Fachschaftsinitiative Jura – unabhängig, erfahren, engagiert:
Für was steht ihr?
Wir, die Fachschaftsinitiative Jura, stehen für parteipolitische Unabhängigkeit im Studierendenrat und orientieren uns allein an Euren Interessen.
Was wollt ihr im nächsten Jahr für die Studierenden erreichen?
Unser Ziel ist ein zugänglicher StuRa, konstruktive Arbeit und ein sinnvoller Einsatz von Euren studentischen Geldern.Deshalb sind wir für mehr Öffentlichkeitsarbeit, eine klare Ämtertrennung und gegen unangemessene Aufwandsentschädigungen.
Euer Programm in einem Hashtag?
#initiativeergreifen
Liberale Hochschulgruppe (LHG):
Für was steht ihr?
Die LHG ist die Stimme der Freiheit an der Uni Heidelberg und vertritt die Interessen aller freiheitlich denkenden Studierenden in den verschiedenen universitären Gremien. Unser Ziel ist es, die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb des Studiums zu fördern.
Was wollt ihr im StuRa im nächsten Jahr für die Studierenden erreichen?
Wir wollen unsere Uni fit für das 21. Jahrhundert machen! Deshalb machen wir uns unter anderem für den Ausbau digitaler Angebote, mehr Barrierefreiheit, Öffnungszeiten der Bibliotheken, die sich an das individuelle Lernverhalten anpassen und eine einheitliche Plattform für Lehrmaterialien stark.
Euer Programm in einem Hashtag?
#DeinStudiumDeineFreiheit
Jusos Hochschulgruppe
Für was steht ihr?
Als Jusos stehen für eine soziale und gerechte Gestaltung des Alltags an der Universität Heidelberg, sodass das Studium für wirklich alle Studierenden, unabhängig von Nationalität, Alter, gesundheitlichen Einschränkungen und finanzieller Ausstattung in einer guten Lernatmosphäre ermöglicht wird. Daher setzen wir uns gegen Bildungsbarrieren jeglicher Art ein – sowohl gegen die neu eingeführten, zutiefst diskriminierenden Studiengebühren als auch gegen geschlechterspezifische Diskriminierung.
Was wollt ihr im StuRa im nächsten Jahr für die Studierenden erreichen?
Wir möchten im StuRa verschiedene Grundsatzpositionierungen entwickeln, die sich einerseits klar für eine flächendeckende und kostenlose KiTa-Betreuung für Kinder studentischer Eltern aussprechenden und außerdem den Ausbau der Digitalisierung von Lehrveranstaltungen vorantreiben, um ein weitestgehend individuelles Studium zu ermöglichen. Neben einer stärkeren Präsenz des StuRa im Uni-Alltag möchten wir auch den Kampf gegen die ab Oktober 2017 geltenden Studiengebühren aufnehmen.
Liste der Medizinstudierenden Heidelberg:
Für was steht ihr?
Transparenz und Moderation
Was wollt ihr im StuRa im nächsten Jahr für die Studierenden erreichen?
ideelle/finanzielle Förderung studentischer Projekte, StuRa Sommerfest, weniger sinnlose Grundsatzdebatten, Ehe für alle
Euer Programm in einem Hashtag?
#euerstura
GHG – Grüne Hochschulgruppe:
Für was steht ihr?
Wir stehen für eine nachhaltige Hochschulpolitik, insbesondere im ökologischen und sozialen Bereich. Dies schließt unter anderem den umweltverträglichen Bezug von Lebensmitteln und Energie, Geschlechtergerechtigkeit, Müllvermeidung, den Abbau von Bildungsbarrieren und ein selbstbestimmtes Studium mit ein.
Was wollt ihr im StuRa im nächsten Jahr für die Studierenden erreichen?
Wir setzen uns gemeinsam mit dem Studierendenwerk für ein Mehrwegkaffeebecher-Pfandsystem ein und werden eine Kampagne zur Einführung starten. Daneben wollen wir auf die Einführung eines gerechten und praktischen (über)landesweiten Semestertickets hinwirken. Ferner sind wir mit Unterstützung des StuRa an der Organisation einer Fahrraddemo über die Autobahn beteiligt und treten generell für eine Verbesserung der Situation für Radfahrer*innen in Heidelberg ein.
Euer Programm in einem Hashtag:
#Weltverbesser*innen
Fakultätsliste Biowissenschaften:
Für was steht ihr?
Studentische Mitsprache und vielseitige Entfaltungsmöglichkeiten sollen die Grundlage für ein erfolgreiches Studium sein. Wir setzen uns politisch unabhängig für Euch und eine Verbesserung von Studium und Lehre an der Universität ein.
Was wollt ihr im StuRa im nächsten Jahr für die Studierenden erreichen?
Neben inhaltlichen Positionierungen für die Ausgestaltung von Studium und Lehre möchten wir die Arbeit von Fachschaften und studentischtag.
Euer Programm in einem Hashtag?
#kritisch_unabhängig_EureListefürsFeld
RCDS – Ring christlich demokratischer Studenten:
Für was steht ihr?
Der RCDS steht für eine vernünftige und demokratische Hochschulpolitik ohne ideologische Scheuklappen. Unser Ziel ist es, allen Studenten ein freies und selbstbestimmtes Studium zu ermöglichen.
Was wollt ihr im StuRa im nächsten Jahr für die Studierenden erreichen?
Wir wollen die finanzielle Belastung für die Studenten in der nächsten Legislatur so gering wie möglich halten und gleichzeitig die vorhandenen Finanzmittel maßvoll und transparent einsetzen. Zudem werden wir uns dafür einsetzen, dass sich der StuRa wieder voll und ganz den studentischen Angelegenheiten annimmt und nicht in die allgemeine Politik abschweift.
Euer Programm in einem Hashtag?
#typischRCDS
die Linke.SDS – emanzipatorisch, kritisch antirassistisch
Für was steht ihr?
Die Linke.SDS-HD versteht sich als eine demokratische, sozialistische, feministische, antirassistische und antimilitaristische Gruppe, die ihre Forderungen für eine Verbesserung der Studienbedingungen auch als Teil des Kampfes gegen den marktradikalen Umbau unserer Gesellschaft, gegen Sozialabbau, Ausgrenzung und Diskriminierung sieht. Wir kämpfen für den Umbruch unserer Gesellschaft hin zu einer aufgeklärten und solidarischen Gemeinschaft.
Was wollt ihr im StuRa im nächsten Jahr für die Studierenden erreichen?
Wir werden uns dafür einsetzen, dass sich der StuRa für mehr Selbstbestimmung im Studium einsetzt, weiterhin Initiativen gegen Studiengebühren unterstützt und initiiert, Gruppen bei der Integration von Geflüchteten an die Uni fördert und studentische Freiräume erkämpft. Hierzu zählen weitreichendere Positionierungen gegen die neuen partiellen Gebühren in Baden-Württembergdie, die Abschaffung von Anwesenheitslisten sowie die Anonymisierung von Leistungsnachweisen und auch die Implementierung einer Zivilklausel.
Euer Programm in einem Hashtag?
#univonunten
[box type=”shadow” ]Die Beiträge erscheinen in der Reihenfolge der Listenplätze bei der Wahl zum Studierendenrat. Für den Inhalt der Beiträge sind die Hochschulgruppen verantwortlich. [/box]