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Der Rausch der Macht

von ruprecht
5. April 2016
in Feuilleton, Film & Theater, Heidelberg, Startseite
Lesedauer: 3 Minuten
0
Der Rausch der Macht

Andreas Seifert als Richard III. - Foto: Annemone Taake

William Shakespeares Tragödie Richard III. läuft seit März im Heidelberger Theater.

Gutes Theater ist wie eine Droge. Für eine kurze Zeit versinkt der Zuschauer im abstrakten Rausch des Bühnengeschehens, vergisst alles um ihn herum und wird abgelenkt von der tristen Realität. Müsste man die Aufführung von Richard III. im Heidelberger Stadttheater hingegen mit einer Droge vergleichen, dann wäre es wohl Chrystal Meth.
Fast drei Stunden voller Hass, Schmerz und Selbstzerstörung bietet die Inszenierung von Elias Perrig dem Zuschauer. Dabei ist die einzige Droge, die der teuflische Richard, der Bruder des Königs braucht, die Macht. Seine Intrigen auf dem Weg zum englischen Thron versetzen ihn in rauschartige Euphorie. Jeder blutrünstige Mord an einem seiner Nächsten, egal ob Bruder oder Vetter, erhöht seinen Kick. Jedes Wort, mit dem er seine Gegner belügt und hintergeht, erfüllt ihn mit Ekstase.
Schon 400 Jahre vor Frank Underwoods Intrigen in House of Cards lässt Shakespeare seinen Hauptcharakter Richard Verbündeten lammfromm die ewige Freundschaft oder Liebe schwören, nur um im nächsten Moment das Publikum in seine Machtspiele einzuweihen und anschließend über den Tod seines Gegenübers ausschweifend zu phantasieren. Richard ist ein Außenseiter. Er sieht aus wie ein grimmiger Landstreicher mit fettigen Haaren und nicht wie ein englischer König. Die eigene Mutter wünscht ihrem hinterhältigen Sohn, dem „Dämonen und Höllenknecht, der ihrem Schoß entwich“, den Tod. Gespielt wird Richard III. vom genialen Andreas Seifert, der mit seinen zittrigen Händen und seiner dunklen Bühnenaura die anderen Akteure größtenteils in den Schatten stellt.

Der dahinscheidende König Edward (Hendrik Richter) versucht zwar noch den Frieden in der königlichen Familie Englands zu sichern, bezeugt aber mit seinen letzten Atemzügen, wie sein Königreich zerbricht. Richard nutzt die Zerstrittenheit der Familie und säht eifrig Misstrauen und Intrige, nur um selbst seinem Bruder auf den Thron zu folgen. Im Hintergrund morden seine Verbündeten Buckingham und Ratcliff (Martin Wißner und Dominik Lindhorst-Apfeltaler) einen politischen Gegner nach dem anderen. Weder die Königin (Katharina Quast) noch der einäugige Hastings (beängstigend gut gespielt von Steffen Gangloff) können sich der Tyrannei wirksam entgegenstellen. Doch das Gemetzel hat Ästhetik. Der Tod als das „süßeste Werk, das die Natur seit Anbeginn der Schöpfung je gebildet hat“, wie es ein Auftragsmörder Richards formuliert. Mal tut es die rostige Eisenstange, dann der Strang verhängnisvoll um des Gegners Hals gewickelt und später die fast immer verlässliche Bohrmaschine. Diese Horrorshow wirkt zuweilen überspannt, macht Shakespeares Tragödie aber unterhaltsam.

Das Bühnenbild liegt dabei irgendwo zwischen mittelalterlichem Kerker und industriellem Berliner Techno Club. In der Mitte steht ein bedrohlich aufragender eiserner Boxring, der nur an einigen Stellen noch mit einem Geländer vor dem Absturz in die Tiefe schützt. Während die Schauspieler eine lange Treppe zu den Machtkämpfen im Boxring emporsteigen müssen, wummern schwere Techno Beats im Hintergrund. Das wirkt zwanghaft modern, aber nicht unpassend zu dem Blutrausch, der auf der Bühne stattfindet. Denn spätestens nach wenigen Minuten Spielzeit verwandelt sich das Bühnenbild von Beate Faßnacht vom Techno Club in einen Schlachthof.

Richard III. ist eines von Shakespeares frühen historischen Werken, welches den sogenannten Rosenkrieg, einen Erbfolgekrieg zwischen dem Häusern York und Lancaster im 15. Jahrhundert thematisiert. Einen berüchtigten Machtkampf, an dem sich heute erfolgreiche Serien wie Game of Thrones anlehnen.
Im Stück folgt auf Richards Rausch der Macht wie bei jeder Droge der Absturz. Kaum hat er sich mit zitternden Händen die Krone aufgesetzt, scheint der Zenit seiner Herrschaft schon überschritten. Auch er ist am Ende nicht vor Verrat sicher. Ein Königreich für ein Pferd, würde der flüchtende König nach der letzten Schlacht geben. Beides bleibt ihm verwehrt. Was bleibt, ist ein eindrucksvoller Theaterabend.

von Frederik Seeler

Termine und Karten: www.theaterheidelberg.de/produktion/richard-III

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Tags: FeuilletonHeidelberger TheaterRezensionRichard III.William Shakespeare

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