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Leck mich doch!

von ruprecht
11. Februar 2019
in Startseite
Lesedauer: 2 Minuten
0
Leck mich doch!

Die Lecktücher schützen vor Krankheiten. Zeichnung: beb

Bunte Tücher ermöglichen sicheren Oralverkehr

Jetzt mal ehrlich – wer hat beim Aneinanderreiben von Körperteilen, beim Fingern oder Lecken schon mal an Verhütung gedacht? Nicht jeder ist sich sofort bewusst, dass der Austausch von Körperflüssigkeiten wie Speichel, Samenflüssigkeit, Scheidenflüssigkeit oder Menstruationsblut genügt, um sich mit den lästigen Geschlechtskrankheiten anzustecken. Dagegen sollte definitiv Abhilfe geschaffen werden!

Mit den sogenannten Lecktüchern in unterschiedlichen Farben und Geschmacksrichtungen kann man sich gegen Geschlechtskrankheiten wie HIV, Genitalherpes oder Tripper schützen. Von Lila bis Gelb, von Schokolade bis Erdbeere und Vanille scheint für jedermann etwas Passendes dabei zu sein. Ein Lecktuch ist ungefähr 15 Zentimeter breit und bis zu 25 Zentimeter lang und besteht aus einem ähnlichen Material wie das Kondom. Wie eine Folie wird das Lecktuch beim Oralverkehr erst mit Gleitgel bestrichen und anschließend über die Vulva oder den Anus des Sexpartners gelegt – und erst dann darf‘s wirklich geschützt losgehen. Doch an so ein Lecktuch zu kommen, stellt sich als schwieriger heraus, als erwartet. Im Gegensatz zu den zahlreichen Arten von Kondomen oder Gleitgelen, die es in allen nur vorstellbaren Ausführungen zu erwerben gibt, ist das Lecktuch leider noch nicht in Drogeriemärkten zu erhalten und auch in den Apotheken teilweise unbekannt. Im Internet sind die Preise ganz schön happig. Im Durchschnitt zahlt man zwischen 12 und 15 Euro für eine Packung Lecktücher, die zwei bis drei Tücher enthält. Das ist für die bereits recht dünne studentische Geldbörse alles andere als erschwinglich.

Also komplett auf Oralsex verzichten, um nicht später peinlich berührt beim Frauenarzt das unangenehme Jucken und Brennen im Intimbereich erklären zu müssen?

Um das Ansteckungsrisiko auch ohne Lecktücher zu verringern, kursieren im Internet alle möglichen Ratschläge und Alternativen. So soll man stattdessen etwa beim oralen Verkehr mit einem aufgeschnittenen Gummihandschuh oder Frischhaltefolie hantieren. Doch davon kann nur dringend abgeraten werden – denn die Frischhaltefolie ist für Erreger deutlich durchlässiger als ein Lecktuch. Einige Ärzte empfehlen als Alternative, ein Kondom, das nicht mit Gleitmittel beschichtet ist, aufzuschneiden und zu verwenden. Fraglich ist, ob so eine Prozedur wirklich praxistauglich ist – oder ob man nicht doch eher ein wenig tiefer in die Tasche greift und lieber ein paar Euro mehr für eines der bunten und sicheren Lecktücher zahlt, um sich später nicht mit den möglichen Konsequenzen auseinandersetzen zu müssen!

Von Alina Jacobs

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