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Erkenne dich selbst

von ruprecht
15. Mai 2018
in Startseite, Studentisches Leben
Lesedauer: 2 Minuten
0
Erkenne dich selbst

Reflektions-Tool der Uni Heidelberg im Test.

[dropcap]S[/dropcap]eit Januar 2018 gibt es auf der Website der Universität Heidelberg eine „für die Universität Heidelberg adaptierte Version“ des Online-Tests Student Self-Reflection Tool (SRT), welcher den Studierenden die grundlegende Frage beantworten soll, wie es ihnen im Studium eigentlich geht. Das Angebot für Studienzweifler und Studienzweiflerinnen ist Teil des Projekts heiSTART, das nebenbei auch zahlreiche andere Hilfestellungen und Veranstaltungen anbietet, um Studierenden bei Orientierung und Einstieg zu helfen. „Grundsätzlich geht es beim SRT nicht nur um potenzielle Studienabbrecher, sondern auch um die Studierenden, die ihr Studium erfolgreich weiterführen können, denen aber zum Beispiel die Studienorganisation schwer fällt“, so der Career Service der Universität Heidelberg.

Aber wie sieht der Test aus und vor allem: Wie aussagekräftig ist das Ergebnis? Ziel des SRT ist es, sich über die Beantwortung zahlreicher Fragen ehrlich und selbstreflektiv mit der eigenen Studiensituation auseinanderzusetzen und bei Bedarf vorgeschlagene Anlaufstellen für Unterstützung aufzusuchen. Der etwa 20-minütige Fragebogen ist in die drei Module „Mein Studium und ich“, „Meine Hochschule und ich“ und „Es bereitet mir Sorgen…“ eingeteilt und soll Klarheit verschaffen, in welchen Bereichen möglicherweise Änderungsbedarf besteht.

Zu Beginn bekommt jeder Benutzer eine individuelle TAN, um auch später auf das Testergebnis zugreifen zu können. Außerdem muss man sein Studienfeld angeben, andere Angaben zur eigenen Person sind optional auszufüllen. Es folgt die Beantwortung der drei Teilbereiche, in denen man zahlreiche Fragen mithilfe der Skala „0 – Trifft überhaupt nicht zu“ bis
„5 – Trifft voll und ganz zu“ beantwortet. Sind alle drei Module komplett beantwortet, bekommt man unter „mein Feedback“ Einsicht in sein individuelles Ergebnis, das im Kontrast zu den durchschnittlichen Angaben anderer Studierender steht. So kann man auf Ampelskalen sehen, ob man sich in den 25 Themenbereichen wie beispielsweise emotionale Stabilität oder Selbstorganisation im Vergleich zu anderen Studierenden eher höher eingeschätzt hat (grün), im mittleren (gelb) oder unteren Bereich (rot) liegt. Liegt Letzteres vor, wird ein Gespräch mit einem Studien- oder Berufsberater empfohlen. Außerdem gibt es zu jedem Themenbereich nützliche Tipps und Einrichtungen, an die man sich wenden kann, wenn man Unterstützung braucht. „Das SRT soll Studierenden helfen, ohne Zeiteinschränkung anonym und strukturiert über ihre Studiensituation zu reflektieren. Die Entscheidung liegt letztendlich bei den Studierenden, ob sie die vorgeschlagenen Angebote an Kursen, Informationsveranstaltungen oder Beratungsangeboten nutzen möchten“, erklärt der Career Service. Ihnen sei es wichtig, passende Anlaufstellen transparent zu machen. Die bewusste Auseinandersetzung mit seinem Studium ist sehr wichtig und der Verweis auf zahlreiche Beratungsangebote eine großartige Sache. Insgesamt ist der SRT eine sehr sinnvolle Idee, doch leider hapert es an der Umsetzung.

Das Konzept, ein Ergebnis eines Individuums einfach in Relation mit den durchschnittlichen Angaben anderer Studierender zu setzen, wirkt fragwürdig, denn dieses hängt ja damit zusammen, wie viele Personen den Test schon gemacht haben. Außerdem können die Ergebnisse sehr demotivierend wirken. Das könnte auch der Grund sein, warum die Frage nach der Aussagekraft des SRTs nicht beantwortet werden konnte. Man sollte das Ergebnis also nicht zu ernst nehmen. Ein Anstoß, sein Studium einmal zu reflektieren, kann der Test dennoch sein.

Von Julia Edelmann

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