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Kolossal Kolonial

von Laetitia Klein, Seraphim Kirjuhin und Felix Albrecht
4. August 2025
in Ausgabe, Heidelberg, Startseite
Lesedauer: 3 Minuten
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Kolossal Kolonial

Grafik: Felix Albrecht

In Heidelberg finden sich immer noch Überbleibsel der Kolonialzeit. Wie Aufarbeitung aussehen kann und wer sich darum kümmert

Was haben der Bismarckplatz, eine stereotypisierte Schaufensterfigur und eine urige Bar in der Unteren gemeinsam? Sie sind Relikte eines problematischen Kapitels deutscher – und somit Heidelberger – Geschichte: Des Kolonialismus. In der öffentlichen Wahrnehmung gilt Deutschland oft als „Möchtegern- Kolonialmacht“, die sich eher für „eine Art frühe Entwicklungshilfe“ einsetzte, wie Antonia Schaefer in „Deutschland, deine Kolonien“ schreibt. Doch die deutschen Territorien umfassten einst mehr als 15 heutige Staaten, Kolonialismus trifft es also genau.

Auch in Heidelberg zeigen sich Spuren kolonialer Kontinuitäten. So reproduziert etwa eine Schaufensterfigur in der Hauptstraße entmenschlichende Stereotype: Eine halbnackte Person of Colour (POC) mit Lendenschurz und wütendem Gesichtsausdruck, die für alle Passant:innen zur Schau gestellt ist. Auch das Außenschild stellt eine POC dar, die eine Zigarre raucht und zusätzlich einen Fes träg. Eine ganze Kultur wird zum Verkaufsaccessoire reduziert. Auch nach dem Verlust der Kolonien 1919 lebte das koloniale Denken fort: 1924 errichtete der Ortsverband der Deutschen Kolonialgesellschaft einen Kolonialstein mit dem Schriftzug „Zum Gedenken an die 40 jähr. Kolonialgeschichte des Deutschen Reiches“, der noch heute in der Nähe des Bergfriedhofs zu finden ist. Dieser soll jedoch nicht den deutschen Kolonialismus problematisieren, sondern „gedenkt“ der verlorenen Übersee-Gebiete.

Auf Nachfrage gibt sich die Stadt Heidelberg offen für eine kritische Auseinandersetzung. Seit 2013 geschehe dies im Rahmen verschiedener Initiativen. So gibt es einen Stadtrundgang zu kolonialen Spuren, umgesetzt vom Migration Hub Heidelberg. Auch in Gesprächen mit dem Runden Tisch gegen Rassismus sei Erinnerungskultur ein zentrales Thema. Doch weder Bismarckdenkmal noch Kolonialstein werden in ihrem historischen Kontext, etwa mittels einer Tafel, verortet. Sie bleiben weiterhin unverändert im Stadtbild bestehen. Engagiert zeigt sich hingegen die Zivilgesellschaft. So hat das studentische Forum für Kunstrecht und Restitution zu Ehren von Prof. Jaime (FKR), das Ziel, „Räume für kritischen, sensibilisierenden, fachübergreifenden Austausch zu schaffen“. Das FKR betont jedoch auch, dass neben der erforderlichen, gesamtgesellschaftlichen Debatte auch an den juristischen Grundlagen für Restitution von Kulturgütern gearbeitet werden müsse.

Die Gründung des Interkulturellen Zentrums Heidelberg (IZ) ist ebenfalls eng mit gesellschaftlichen Konflikten verknüpft. Die Leiterin Bonka von Bredow erinnert an die frühen 1990er Jahre, eine Zeit rassistischer Anschläge: „Damals wurde der Ruf nach einem Ort laut, der Schutz, Austausch und Sichtbarkeit ermöglicht.“ Mit der Heidelberger Migrantenstudie 2008 und dem Kommunalen Integrationsplan nahm die Idee konkrete Gestalt an. Ab 2010 wurde das IZ Realität – als Raum der gegenseitigen Stärkung statt paternalistischer Integrationsmaßnahme. Das IZ versteht sich als Plattform auf der Menschen mit Migrationsgeschichte eigene Themen setzen können. Sichtbarkeit und Geschichtsbewusstsein sind auch zentrale Anliegen in der Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe Heidelbergs. Ein Beispiel ist das 2024 gestartete Projekt „Zivilgesellschaftliches Archiv“, das migrantischen Organisationen die Kontrolle über ihre eigenen Narrative überlässt. Ziel ist es, mit der Tradition weißer Geschichtserzählung zu brechen.

Am 25. Juli 2025 präsentieren 16 migrantische Vereine eine Plakatausstellung – anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Unesco-Konvention zum Schutz kultureller Ausdrucksformen. Im Folgejahr ist eine größere Ausstellung im öffentlichen Raum geplant. Das gesammelte Wissen soll langfristig in der Stadtgeschichte verankert werden. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wer erzählt wessen Geschichte und wie kann kulturelle Selbstrepräsentation institutionell funktionieren? Die Inhalte im IZ entstehen direkt aus der Zivilgesellschaft. Besonders deutlich wird das im International Welcome Center Heidelberg (IWCH): Hier entscheiden migrantische Vereine selbst über Inhalte und Formate. Ein Beispiel ist das Welcome Café – ein Treffpunkt für neu Zugezogene aus aller Welt. Auch strukturell bleibt das IZ dynamisch: „Unser Haus steht allen offen“, betont die Leiterin. Mit einer kontinuierlichen Öffnung der Räume wolle man neue Zielgruppen erreichen. Dabei gehe es nicht nur um Einladung, sondern um aktive Machtteilung. Migrantische Perspektiven sollen nicht nur gehört, sondern als gestaltende Kraft anerkannt werden. So ist das IZ mehr als eine städtische Einrichtung. Es ist ein Ort des Erinnerns, des Aushandelns – und des kollektiven Neuschreibens von Geschichte.

Von Laetitia Klein und Seraphim Kirjuhin

Laetitia Klein
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    Am Ende des Regenbogens 
Seraphim Kirjuhin
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...studiert (noch) am Südasien-Institut moderne indische Geschichte und Anthropologie, begeistert sich für Politik, stöbert gerne in seiner Lieblingsbuchhandlung in der Plöck und hat sein Herz in Heidelberg verloren. Beim ruprecht ist er seit 2025.

  • Seraphim Kirjuhin
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Felix Albrecht
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...studiert Biowissenschaften und schreibt … nichts. Er layoutet und illustriert seit 2023 für den ruprecht.

  • Felix Albrecht
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Tags: AufarbeitungHeidelbergInterkulturelles ZentrumKolonialismusNr. 216

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