• Startseite
    • ruprecht fragt
    • Glosse
    • Schlagloch
    • Pro-Contra
  • Hochschule
    • StuRa
    • Hochschule bleibt stabil
  • Studentisches Leben
    • Psychische Gesundheit
    • 7 Tage
    • Dr. Ruprechts Sprechstunde
  • Heidelberg
    • Kneipenkritik
    • Heidelberger Historie
    • OB-Wahl 2022
  • Wissenschaft
  • Feuilleton
    • Literatur
    • Musik
    • Film & Theater
    • Pro-Contra im Feuilleton
  • Weltweit
  • Die Letzte
  • Online exklusiv
  • Über Uns
    • So entsteht die Ausgabe
    • Unsere Redaktion
    • Mitmachen!
    • Impressum
  • Print
    • Printarchiv
    • Leserbriefe – Info
    • Zu den Briefen
kein Ergebnis
View All Result
ruprecht
Freitag, 5. Dezember 2025
  • Startseite
    • ruprecht fragt
    • Glosse
    • Schlagloch
    • Pro-Contra
  • Hochschule
    • StuRa
    • Hochschule bleibt stabil
  • Studentisches Leben
    • Psychische Gesundheit
    • 7 Tage
    • Dr. Ruprechts Sprechstunde
  • Heidelberg
    • Kneipenkritik
    • Heidelberger Historie
    • OB-Wahl 2022
  • Wissenschaft
  • Feuilleton
    • Literatur
    • Musik
    • Film & Theater
    • Pro-Contra im Feuilleton
  • Weltweit
  • Die Letzte
  • Online exklusiv
  • Über Uns
    • So entsteht die Ausgabe
    • Unsere Redaktion
    • Mitmachen!
    • Impressum
  • Print
    • Printarchiv
    • Leserbriefe – Info
    • Zu den Briefen
kein Ergebnis
View All Result
ruprecht
kein Ergebnis
View All Result

Ruprecht fragt – Christoph antwortet

von Sara Haase, Solveig Harder und Emilio Nolte
14. November 2025
in Ausgabe, Interview, ruprecht fragt, Seite 1-3, Startseite
Lesedauer: 6 Minuten
0
Ruprecht fragt – Christoph antwortet

Die Türen und das Outfit waren damals andere. Foto: Solveig Harder

Christoph Beckmann hat tagsüber Geschichte und Philosophie studiert. Nachts war er fünf Jahre lang Türsteher in Heidelberg und finanzierte sich damit sein Studileben. Er berichtet von seiner Zeit an der Tür – zwischen Kampfsport, brüllenden Primaten und Studium. Außerdem erklärt er, was es mit Schlümpfen in der Unteren auf sich hat.

Wie bist du auf die Idee gekommen, als Türsteher zu arbeiten?

Ich bin 2013 nach Heidelberg gezogen und habe kurz danach angefangen, Krav Maga zu trainieren, Selbstverteidigungstraining. Beide Trainer haben bereits im Sicherheitsbereich gearbeitet. Ich habe den einen Trainer ein-, zweimal nach dem Training zur Arbeit gefahren. Und dann habe ich da noch ein bisschen dumm rumgestanden, was man als Student einfach mal so machen kann, an einem Donnerstag. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich gefragt wurde, oder ob ich gesagt habe: „Hey, wenn ihr mal jemanden braucht…“ Dann hat sich das irgendwann ergeben.

In welcher Bar war das?

Das war damals im Mel’s. Irgendwann habe ich viermal die Woche gearbeitet, im Mel’s und auch anderswo. In Heidelberg, in Mannheim, zwischendurch auch für eine Sicherheitsfirma bei Großveranstaltungen.

Wie war deine erste Schicht? Warst du da aufgeregt?

Naja, dadurch, dass ich schon das eine oder andere Mal da verlandet bin nach dem Training, kannte ich die Abläufe ein bisschen. Natürlich war man am Anfang noch nervöser, wenn man dachte: Okay, scheppert es gleich? Aber dann hat man festgestellt, dass das deutlich seltener ist, als man denkt. Zumindest damals im Mel’s an einem Dienstag.

„Egal wie lange man trainiert, die Nase bricht immer gleich schnell“

Würdest du sagen, dass dir der Kampfsport Selbstbewusstsein gegeben hat?

Ein Stück weit ja, aber wichtiger war eher die Erfahrung, nachdem es das erste oder zweite Mal gescheppert hatte und man wusste, wie man mit einer solchen Situation umgeht. Man merkt, dass es nicht so wie im Training ist, auch nicht wie im Film. Und irgendwann macht das etwas mit einem. Gerade wenn Leute laut werden. Man merkt, wie sehr einen das früher beeindruckt hat. Irgendwann steht man dann da und denkt sich, weshalb tust du das? Willst du mir zeigen, dass du der Primat mit dem größeren Brustkorbvolumen bist? Wobei man sagen muss: Wenn es gescheppert hat, dann ging das Adrenalin bis zum letzten Tag immer noch hoch.

Kannst du beschreiben, wie das ablief, wenn du sagst, es ist nicht wie im Film?

Zum einen ist fast jeder Kampf ein Kampf gegen einen Weißgurt. Man stellt irgendwann fest, dass die Leute da draußen in der Regel gar nichts können. Auch wenn sie meinen, Schlägereien anfangen zu müssen. Im Training, beim Sparring mit Handschuhen und Kopfschutz, ist man vorbereitet und da haut man sich auch mal öfters gegen den Kopf und es passiert nichts. Draußen ist es ein bisschen anders. Draußen schlagen Leute mal zu und treffen, und dann fallen Leute um. Das geht deutlich schneller, als man vielleicht erwarten würde, auch weil Leute, die mal was abgekriegt haben, dann ganz schnell mit sich selbst beschäftigt sind. Darin sind manche Kämpfe in Comedy-Filmen realistischer als mancher Action-Scheiß. Weil egal wie lange man trainiert, die Nase bricht immer gleich schnell.

Wie bist du an brenzlige Situationen herangegangen?

Wenn Leute dazu gebracht werden mussten, den Laden zu verlassen oder wenn Leute nicht reingekommen sind, habe ich immer versucht, dafür zu sorgen, dass es nicht bis zu Schlägen kommt. Das habe ich auch wirklich sehr erfolgreich geschafft, aber nicht unbedingt indem ich besonders nett war, sondern indem ich frühzeitig klare Grenzen gesetzt habe. Im Notfall, wenn du gemerkt hast, das wird jetzt gleich in Schlägen enden, wenn ich nichts mache, habe ich die Leute halt auf den Boden gelegt, mich drauf gekniet und gesagt: „So, jetzt beruhigen wir uns mal wieder.“ Und in aller Regel war das dann auch das Ende des Ganzen. Anstatt zu warten, bis es im Club mit Schubsen losgeht, habe ich mir die Leute halt geschnappt und rausgezogen. Teilweise früher, als es manche Kollegen gemacht hätten.

Wo hast du am liebsten als Türsteher gearbeitet?

Was ich geliebt habe, war das Arbeiten im Mel’s. Das Mel’s hat den schönen Vorteil, dass du kaum Laufkundschaft hast. Anders als in der Unteren Straße musst du den Laden kennen, sonst kommst du da nicht vorbei. Wahrscheinlich sind die klassisch bildungsbürgerlichen Studenten Heidelbergs dann doch eher meine Crowd. Aber auch Mannheim hatte seine Vorteile. Du wurdest zum Beispiel in Mannheim weniger beleidigt. Und das ist eine schöne Abwechslung. Aber ich gehe davon aus, dass in dem Laden, wo ich in Mannheim gearbeitet habe, deutlich mehr Leute ein Messer dabei hatten als in Heidelberg.

Inwiefern verändern sich Türpolitiken?

Der Geschäftsführer von deinem Laden kommt zu dir und sagt: „Wir hatten so viel Stress hier in letzter Zeit. Lass mal mehr Leute draußen.“ Das machst du dann. Und am nächsten Wochenende kommt er zu dir und sagt, dass das letzte Wochenende vom Umsatz her so schlecht war, dass wir wieder mehr Leute reinlassen sollen. Viele Türsteher lassen sich da nicht so viel reinquatschen. Es gibt immer Leute, die da gerne auch drauf reagiert haben, manchmal auch eher aus Trotz, so nach dem Motto: Du willst da alle drin haben, dann lass ich alle rein, gar kein Problem. Ich muss sie dann zwar später wieder rausziehen, aber hey, wenn du sie haben willst, gerne.

Hattest du auch weibliche Kolleginnen? Würdest du sagen, dass es generell ein Beruf ist, den Frauen ausüben können?

Können schon, die müssen halt nur bestimmte Sachen mitbringen.

Nämlich?

Eine Sache ist, du musst damit rechnen, dass du angegriffen wirst oder du das Hausrecht durchsetzen musst, das gehört zum Job dazu. Du musst dich wehren können, auf höherem Niveau. Es reicht auch nicht, dass du da irgendwie rauskommst, sondern du musst es sehr überzeugend schaffen. Nach Möglichkeit musst du so gut mit Gewalt sein, dass du die Situation unter Kontrolle bringst, ohne jemanden zu verletzen. Es ist deutlich schwieriger, jemanden zu Boden zu bringen, ohne ihn zu verletzen, als jemandem eine reinzuhauen. Die andere Sache ist, sich selbst zu vertrauen und dass es einem auch egal ist, wenn die Leute das gerade richtig scheiße finden. Ich habe zwischendurch auch mal mit Frauen gearbeitet. Ich hatte eine Kollegin, die dann Polizistin geworden ist, passenderweise. Aber die hatte auch einen Background im Kickboxen, im Thaiboxen und sonstigen Sportarten. Du weißt halt nie, was dir da passiert. Du musst einfach damit rechnen, dass jemand ein Messer ziehen kann, oder mit sonstigem Kram um die Ecke kommt, oder dass die dann halt da zu fünft, sechst, siebent, acht stehen. Passiert halt alles. Auch in Heidelberg. Am Ende des Tages ist es eigentlich völlig wahnsinnig, als Türsteher zu arbeiten, wenn man darüber nachdenkt, was dir da alles passieren kann.

Was ist ein Mythos über Türsteher?

Der größte ist, dass angenommen wird, Türsteher würden es geil finden, jemanden nicht reinzulassen. Okay, du wirst gerade nicht reingelassen, das fühlt sich schlecht an, du fühlst dich machtlos und deshalb denkst du, der Türsteher fühlt sich gerade geil und mächtig. Das ist so eine Art umgedrehter Spiegel. Aber nein, das ist beim Türsteher ganz weit unten auf der Liste. Der denkt gerade nach, was drinnen los ist, wie lange er noch arbeiten muss oder wie kalt oder heiß es ist. Leute nicht reinzulassen ist gar nicht so gut. Man freut sich immer, wenn man alle reinlassen kann, weil dann nicht diese dämlichen, sinnlosen Diskussionen entstehen.

Hast du manchmal Kommiliton:innen getroffen?

Selten. Die meiste Zeit wurde ich eigentlich nicht erkannt. Aber ich bin einmal tatsächlich in der Uni erkannt worden, witzigerweise von jemandem, den ich zwei Tage vorher rausgeschmissen hatte. Aber ansonsten selten. Ich habe irgendwann im Master angefangen, als studentische Hilfskraft zu arbeiten. Da waren es dann mehr Studis. Die fanden das in der Regel ziemlich witzig.

Bist du selbst gerne feiern gegangen?

Boah, es hat sich irgendwann so ein bisschen verlaufen, weil man anders auf die Situation guckt. Ich kann bis heute nicht gut feiern gehen. Ich geh in Läden rein und denk mir so: Den müsste ich raustun. Ach ne, muss ich nicht, ich arbeite nicht hier. Oder ja, der hat genug und der wird sich demnächst daneben benehmen. Die hat definitiv zu viel getrunken und das ist schon ein bisschen schwierig. Wenn ich ausgegangen bin, dann in die Läden, wo ich nicht gearbeitet habe. Aber im Allgemeinen hat es schon dazu geführt, dass ich sehr viel weniger in Bars war, als ich es sonst während meines Studiums gewesen wäre.

Trinkst du selbst Alkohol?

Ab und zu ein Glas Rotwein zum Essen. Auf der Arbeit haben wir immer von Schlümpfen gesprochen, weil die ganz schön blau und ganz schön nervig waren. Und irgendwann hat man sich dann auch selbst gefragt: Wie schlumpfig bin ich eigentlich, wenn ich betrunken bin? Und ich habe sicherlich kritischer auf mich selbst geguckt und auf meine Freunde. Ich glaube, es ist relativ anstrengend, mit mir auszugehen, weil ich öfter der bin, der prüft, ob sich alle benehmen. Manchmal denke ich dann „Du hast jetzt genug für heute.“ Ich weiß einfach, wie es für Nüchterne von außen aussieht.

Das Gespräch führten Sara Haase, Solveig Harder und Emilio Nolte

Sara Haase
+ postsBio

…studiert Germanistik im Kulturvergleich und Anglistik im Master. Sie schreibt seit dem Sommersemester 2024 für den ruprecht. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, singt sie zu Taylor Swift mit, während sie Kekse backt.

  • Sara Haase
    https://www.ruprecht.de/author/sara-haase/
    Zurück in die Vergangenheit
  • Sara Haase
    https://www.ruprecht.de/author/sara-haase/
    Performst du noch…
  • Sara Haase
    https://www.ruprecht.de/author/sara-haase/
    Läuft bei dir
  • Sara Haase
    https://www.ruprecht.de/author/sara-haase/
    ruprecht liebt 
Solveig Harder
+ postsBio

...studiert Mathematik im Bachelor und schreibt seit Mai 2023 für den ruprecht. Sie widmet sich besonders gerne gesellschaftlichen Themen, die für Studierende relevant sind.

  • Solveig Harder
    https://www.ruprecht.de/author/solveig-harder/
    Romantischer ruprecht
  • Solveig Harder
    https://www.ruprecht.de/author/solveig-harder/
    Yes, We Care!
  • Solveig Harder
    https://www.ruprecht.de/author/solveig-harder/
    Wohin mit dem Kohlenstoff?
  • Solveig Harder
    https://www.ruprecht.de/author/solveig-harder/
    Wo die wilden Kerle wohnen
Emilio Nolte
+ postsBio

...studiert Volkswirtschaft und schreibt seit dem Sommer '23 für den ruprecht. Er ist ein Freund der pointierten Kolumne und leitete einst die Seiten 1-3.

  • Emilio Nolte
    https://www.ruprecht.de/author/emilio-nolte/
    Romantischer ruprecht
  • Emilio Nolte
    https://www.ruprecht.de/author/emilio-nolte/
    Ohren auf bei der Albenwahl 
  • Emilio Nolte
    https://www.ruprecht.de/author/emilio-nolte/
    Live und in HD
  • Emilio Nolte
    https://www.ruprecht.de/author/emilio-nolte/
    ruprecht liebt
Tags: AlkoholArbeitFeiernHeidelbergKampfsportMelsNr. 217Partyruprecht fragtTürsteherUntere

Empfohlene Artikel

Heiß!
Ausgabe

Heiß!

4. Dezember 2025
Von wegen Rumgehoppel 
Ausgabe

Von wegen Rumgehoppel 

2. Dezember 2025
Rosalind Franklin
Ausgabe

Rosalind Franklin

1. Dezember 2025
Bye Bye Buch?
Ausgabe

Bye Bye Buch?

30. November 2025
nächster Artikel
Muss man alles selber machen? 

Muss man alles selber machen? 

Baukasten Biologie

Baukasten Biologie

Ohren auf bei der Albenwahl 

Ohren auf bei der Albenwahl 

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


  • Impressum
  • Datenschutzerklärung
  • Printarchiv
  • Unsere Redaktion

kein Ergebnis
View All Result
  • Startseite
    • ruprecht fragt
    • Glosse
    • Schlagloch
    • Pro-Contra
  • Hochschule
    • StuRa
    • Hochschule bleibt stabil
  • Studentisches Leben
    • Psychische Gesundheit
    • 7 Tage
    • Dr. Ruprechts Sprechstunde
  • Heidelberg
    • Kneipenkritik
    • Heidelberger Historie
    • OB-Wahl 2022
  • Wissenschaft
  • Feuilleton
    • Literatur
    • Musik
    • Film & Theater
    • Pro-Contra im Feuilleton
  • Weltweit
  • Die Letzte
  • Online exklusiv
  • Über Uns
    • So entsteht die Ausgabe
    • Unsere Redaktion
    • Mitmachen!
    • Impressum
  • Print
    • Printarchiv
    • Leserbriefe – Info
    • Zu den Briefen