Der alte Karlstorbahnhof ist auferstanden. Nun können Studierende dort wieder mit Neckarblick feiern
Im Herbst 2022 verabschiedete sich der Karlstorbahnhof e.V. mit einer großen Closing-Party von seinem alten Standort am Ende der Altstadt und zog in die Heidelberger Südstadt. Nun, nach etwas mehr als anderthalb Jahren, wummern im ehemaligen Bahnhofsgebäude wieder die Bässe. Im ehemaligen Klub K veranstaltet neuerdings das Grün und Gold, verwaltet vom Verein Hip Hop Heidelberg, verschiedene Events und kann auch von Fachschaften oder Kollektiven als Veranstaltungsfläche angemietet werden. Auch für andere Kulturschaffende soll im „Grün und Gold“ zukünftig Platz sein. Die „Residence des Hip Hop Heidelberg e.V.“ soll jedoch auch ein Ort des gegenseitigen Lernens und des Austauschs sein und so verkörpert der Name auch diesen Leitgedanken. Der Name „Grün und Gold“ soll dabei den Dialog und Austausch zwischen Hip-Hop-Neulingen, den „Grünschnäbeln“ und den alteingesessenen „Goldenen“ betonen. Weil sich der Name noch nicht wirklich etabliert hat, spricht man aber oftmals noch vom „alten Karlstorbahnhof“.
Alt ist in diesem Gebäude Programm
Das trifft sich gut, denn alt ist in diesem Gebäude Programm. Es scheint so, als hätte sich seit dem Auszug des Karlstorbahnhofs nicht viel getan. Beim Techno-Event „Trance in den Mai“ diente ein heruntergekommener Raum als Garderobe und auch der Grundriss erinnert nicht an typische Clubgebäude. Insgesamt verleiht es der Location aber zweifellos einen gewissen Charme. Die Bar ist zwar spartanisch, aber dafür gut organisiert. Zudem dürfte durch die Vielzahl an Events für jede:n etwas dabei sein. Nicht zuletzt macht der Panoramablick auf den Neckar einen runden Abend noch runder. Nach einem halben Jahr Leerstand legte die Stadt Heidelberg ein Nutzungskonzept für das frei gewordene Objekt an der Haltestelle Heidelberg-Altstadt vor. Der Stadtteilverein Alt-Heidelberg e.V. betreibt es seitdem als Bürgerzentrum und so können die Räumlichkeiten von verschiedenen Gruppierungen genutzt werden.
Es handelt sich hierbei aber um eine Übergangsnutzung von zwei bis drei Jahren, da dort im Anschluss möglicherweise eine neue Wache für die Berufsfeuerwehr Heidelberg entstehen soll. Diese Pläne sind aber noch unter Vorbehalt, sodass noch Hoffnung auf eine permanente Partylocation in der Altstadt besteht. Insofern sind keine weiteren Modernisierungen geplant. Bei den Veranstaltungen häufte sich bisher vor allem eine Richtung: Techno und elektronische Musik. Das dürfte besonders junge Menschen freuen, da das Nachtleben in der Altstadt in der Vergangenheit nie wirklich als Raum für Techno bekannt war. Ein Besuch lohnt sich also vorerst allemal.
Von Nicolas Dion, Nicola van Randenborgh und Emilio Nolte
Nicolas Dion studiert Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft im Bachelor und schreibt seit Frühling 2024 für den ruprecht, wo er sich für alles von internationaler Politik bis hin zum Studileben in Heidelberg interessiert
Nicola van Randenborgh studiert Philosophie & VWL und schreibt seit dem Wintersemester 23/24 für den ruprecht - Und das am liebsten über das, was sie oder die Welt eben gerade bewegt.
Emilio studiert Volkswirtschaft und schreibt seit dem Sommer '23 für den ruprecht. Er ist ein Freund der pointierten Kolumne und leitet die Seiten 1-3.