Die Universität Heidelberg hat vor kurzem eine KI-Richtlinie veröffentlicht. Schlechte Nachrichten für all diejenigen, die ihre Hausarbeiten gerne mit Chatgpt und Co. schreiben (lassen)
Hey ChatGPT, was steht in der neuen KI-Richtlinie der Universität Heidelberg? Antwort: Die Universität Heidelberg hat bislang keine öffentlich umfassend als „KI=Leitlinie“ bezeichnete Einzelpublikation gefunden, die alle Aspekte des KI=Einsatzes regelt.
Das ist falsch. Seit Mitte September dieses Jahres hat die Universität Heidelberg eine Handreichung namens „Leitlinie zum Umgang mit KI in Studium und Lehre“. In der Hoffnung, das vierseitige Dokument nicht selbst lesen zu müssen, frage ich ChatGPT, ob es mir den Text zusammenfassen kann. Doch die Maschine stellt sich stur: Von einer KI-Leitline will es selbst nach mehrfachem Nachfragen noch nie etwas gehört haben. Der Tag an der Uni war lang, aber es hilft ja nichts, ich klicke auf „PDF herunterladen“.
Hey ChatGPT, wie gesund ist Kaffee? Antwort: Drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag gelten als sicher und potenziell gesundheitsförderlich. Vor Leber- und Herz-Kreislauferkrankungen soll es auch schützen, das Diabetes-Risiko um 30 Prozent senken.
Zurück zum Text: Veröffentlicht wurde die Leitlinie auf der Website der Uni. Verhältnismäßig knapp werden die Risiken und Nutzen von Künstlicher Intelligenz für Studium und Lehre geschildert sowie konkrete Handlungsvorschläge geliefert. Abgeraten wird zum Beispiel vom Eingeben persönlicher oder vertraulicher Daten in KI-Systeme oder der übermäßigen Nutzung derselben.
Zentral für Studis ist die Kennzeichnungspflicht. Im Vorhinein muss mit dem Prüfer oder der Prüferin abgesprochen werden, ob Künstliche Intelligenz verwendet werden darf. Bei der Abgabe von Prüfungsleistungen müssen die generierten Elemente und gegebenenfalls die benutzten Prompts in einer Kennzeichnungserklärung offengelegt werden.
Vermutet ein:e Dozent:in den unerlaubten Einsatz von KI, gibt es Unterstützung durch technische Tools sowie durch das Team der Universitätsbibliothek und des Rechtsservice Studium und Lehre.
Ziel sei es gewesen, einen Rahmen für die Benutzung von künstlicher Intelligenz zu schaffen, erzählen Yağmur, Alex und Luis. Als Teil der studentischen Vertretung haben sie im beratenden AI Board an der Leitlinie gearbeitet. Das AI Board habe sich in Untergruppen mit relevanten Aspekten wie Lehre, Forschung und rechtlichen Grundlagen beschäftigt. So müsse zum Beispiel eine faire Bewertung von Prüfungen sichergestellt und Prüfungsformate in manchen Fällen angepasst werden.
Es geht also nicht um ein Verbot von KI, sondern darum wie man zukünftig im universitären Kontext damit umgehen möchte. Auch Yağmur selbst nutze für ihr Studium Künstliche Intelligenz, zum Beispiel zum Erstellen von Codes oder um Formulierungen zu verbessern.
Für einen verantwortungsvollen und vernünftigen Umgang mit KI benötigt es vor allem das Wissen, wann der Einsatz sinnvoll ist. Beim Übersetzen lateinischer Texte oder Beantworten von technischen Fragen kann die Maschine weiterhelfen. Seminararbeiten oder ruprecht-Artikel sollte man aber weiterhin selbst schreiben und recherchieren.
Von Mara Renner
...studiert Kunstgeschichte und Politikwissenschaft, seit 2021 schreibt sie über Kurioses aus Politik, Kultur und dem studentischen Leben
...schreibt wonach ihr grade der Sinn steht und leitet seit dem Sommersemester 2025 die Bildredaktion als 50% einer Doppelspitze









