• Startseite
    • ruprecht fragt
    • Glosse
    • Schlagloch
    • Pro-Contra
  • Hochschule
    • StuRa
    • Hochschule bleibt stabil
  • Studentisches Leben
    • Psychische Gesundheit
    • 7 Tage
    • Dr. Ruprechts Sprechstunde
  • Heidelberg
    • Kneipenkritik
    • Heidelberger Historie
    • OB-Wahl 2022
  • Wissenschaft
  • Feuilleton
    • Literatur
    • Musik
    • Film & Theater
    • Pro-Contra im Feuilleton
  • Weltweit
  • Die Letzte
  • Online exklusiv
  • Über Uns
    • So entsteht die Ausgabe
    • Unsere Redaktion
    • Mitmachen!
    • Impressum
  • Print
    • Printarchiv
    • Leserbriefe – Info
    • Zu den Briefen
kein Ergebnis
View All Result
ruprecht
Mittwoch, 9. Juli 2025
  • Startseite
    • ruprecht fragt
    • Glosse
    • Schlagloch
    • Pro-Contra
  • Hochschule
    • StuRa
    • Hochschule bleibt stabil
  • Studentisches Leben
    • Psychische Gesundheit
    • 7 Tage
    • Dr. Ruprechts Sprechstunde
  • Heidelberg
    • Kneipenkritik
    • Heidelberger Historie
    • OB-Wahl 2022
  • Wissenschaft
  • Feuilleton
    • Literatur
    • Musik
    • Film & Theater
    • Pro-Contra im Feuilleton
  • Weltweit
  • Die Letzte
  • Online exklusiv
  • Über Uns
    • So entsteht die Ausgabe
    • Unsere Redaktion
    • Mitmachen!
    • Impressum
  • Print
    • Printarchiv
    • Leserbriefe – Info
    • Zu den Briefen
kein Ergebnis
View All Result
ruprecht
kein Ergebnis
View All Result

Sie ist wieder da

von Daniela Rohleder
28. Juni 2025
in Heidelberg, Online exklusiv, Startseite
Lesedauer: 3 Minuten
0
Sie ist wieder da

Um keine sexistischen Darstellungen zu verbreiten, dürft ihr hier stattdessen die Paint-Künste unserer Autorin bewundern. Grafik: Daniela Rohleder

… und das noch würdeloser als zuvor. Heidelbergs absurdeste Sanitärwerbung ist zurück, samt Slip und Stereotyp. Stumm schreit sie: Kauf mich! Oder zumindest das Klo hinter mir

Kommentar

Ältere Semester werden sie noch kennen – die Dame aus der Unteren: die stark geschminkte Brünette mit dem unterwürfig gen Boden gerichteten, lasziven Blick, der suggestiven Pose und den hohen Riemchenpumps, in denen ihre langen, dünnen Beine steckten. Dazu ein Minikleid, das sowohl die nackten Beine als auch das Dekolleté der Dame exponierte. Ihre zarten Hände so künstlich verrenkt, als würde sie einen scheinbar zu sich bitten. Sie war eine Schaufensterpuppe.

Genauer gesagt: Die Schaufensterpuppe im Schaufenster der Unteren Straße 31. Bis Februar 2021 saß sie dort jahrelang und war auf Heidelbergs Partymeile gern gesehene Attraktion für Erstis auf Kneipentour, Sauftouristen und Besoffene aller Art. Was wie die Einladung eines billigen Bordells aussah, entpuppte sich bei genauerem Hinsehen als Werbung für Fliesen und Klos.

Im Schaufenster werden bis heute die Dienstleistungen und Produkte des Rohrbacher Fliesenlegers M. Ramadani und des belgischen Sanitärtechnikers Idealstandard beworben. Beide Unternehmen gaben 2021 auf Nachfrage an, nicht für das Schaufenster verantwortlich zu sein. Ein Verantwortlicher wurde auf Anfrage nicht genannt, dafür aber der Hinweis, „Anregungen“ im Briefkasten zu hinterlassen. Idealstandard distanzierte sich zusätzlich von der Darstellung.

Wer hinter der Schaufensterwerbung steckt, erschließt sich erst auf den zweiten Blick: Ein unscheinbares Klingelschild am Gebäude nennt den Handwerksmeisterbetrieb Roland Wolf GmbH als Verantwortlichen. Das Heidelberger Unternehmen ist auf Sanitär-, Heizungs- und Solartechnik spezialisiert. Auf der Firmenwebsite heißt es: „Die Firma Wolf zog im Jahr 1963 in die Untere Straße 31 um und unterhält dort bis heute Lager- und Ausstellungsräume.“ Die Gestaltung der aktuellen Schaufensterwerbung fügt sich zumindest zeitlich in das Jahr des damaligen Einzugs.*

Anfang 2021 führten zahlreiche Beschwerdemails, gerichtet an die Firmen, die in diesem Schaufenster ihre Dienste und Produkte bewarben, dazu, dass die weibliche Schaufensterpuppe verschwand und durch eine männliche ersetzt wurde. Der Aufdruck im Pfälzer Dialekt auf dem Oberteil der männlichen Puppe, „Wea iwwerahl soin semf dezuugibbd is sellwa e wärschdl!“, sollte die Kritik ins Lächerliche ziehen. Vielmehr bot der trotzige Spruch einen aufschlussreichen Einblick in die Haltung des Betreibers.

Und nun? Nach über vier Jahren ist die weibliche Schaufensterpuppe wieder zurückgekehrt. Die Darstellung ist noch provokanter als zuvor: Die langhaarige, blonde Perücke ist leicht zerzaust, ein billiger Reizwäscheslip hängt ihr zwischen den Beinen und noch nicht einmal vollständig bekleidet ist sie heute.

Vergessen ist der Fachkräftemangel im Handwerk – Heidelberg hat wieder, was es wirklich braucht: Eine Schaufensterpuppe mit Reizwäsche, die Toiletten verkauft. Und was für eine! Ein Bein lässig vorgestreckt, der Blick eine Mischung aus „Hilf mir“ und „Kauf mich“. Die Message ist klar. Diese Werbung ist nicht nur frauenfeindlich und herabwürdigend – sie ist gefährlich. Denn sexistische Werbung hat einen erheblichen Einfluss auf die Gleichstellung der Geschlechter und häusliche Gewalt.

Werbung, die stereotype Vorstellungen von Sexualität reproduziert, trägt maßgeblich dazu bei, überholte Rollenbilder zu festigen und tief im kollektiven Bewusstsein zu verankern. So argumentiert etwa die Rechtswissenschaftlerin Sofia Balzaretti, dass sexistische Werbung als strukturelle Grundlage geschlechtsspezifischer Gewalt verstanden werden müsse: In Folge kann körperliche Gewalt als scheinbar legitime Reaktion auf das Verhalten einer Frau erscheinen – insbesondere dann, wenn sie nicht dem erwarteten Rollenbild entspricht, das sie als gefügig und still vorgibt.

2015 hat die Stadt Heidelberg ein Online-Meldeformular für diskriminierende Werbung eingeführt – als Zeichen gegen Sexismus im Stadtbild. Im Laufe des letzten Jahres ist es kommentarlos aus dem Netz verschwunden. Vielleicht hat die männliche Puppe es mitgenommen. Vielleicht hat es sich aus Scham auch einfach selbst gelöscht.

Von Daniela Rohleder

* Nachträgliche Anmerkung (03.07.2025)

Meine Tipps, was Du bei diskriminierender Werbung tun kannst:

→ Reiche Beschwerde beim Deutschen Werberat ein. Der Zentralverband prüft Beschwerden und kann auf eine Einstellung der Werbung hinwirken.

→ Kontaktiere die Stadt Heidelberg und fordere eine Rückkehr des Meldeformulars und klare Positionierung. Die E-Mail-Adresse findest Du auf der Website der Stadt.

→ Boykottiere die beteiligten Unternehmen und beschwere Dich bei ihnen: Fliesen Ramadani: Die Mail-Adresse auf der Website des Fliesenlegers ist nicht mehr aktiv. Im Schaufenster ist eine aktuelle E-Mail Adresse zu finden; Hier kommst du zur Website von Idealstandard

→ Werde laut! Auf Social Media. Mit Freund:innen. Mit einem Shitstorm, wenn’s sein muss. Laut sein wirkt.

Daniela Rohleder
+ postsBio

...studiert Editionswissenschaft & Textkritik im Master und ist im Herbst 2021 beim ruprecht eingestiegen. Zwischen Oktober 2022 und November 2023 leitete sie das Ressort „Studentisches Leben“. Auch thematisch widmet sie ihr Zeichenlimit gerne dem studentischen Blick auf die Umwelt – wobei sie einiges über Radiosender, Feierkultur und Elternschaft gelernt hat.

  • Daniela Rohleder
    https://www.ruprecht.de/author/darruprecht-de/
    Veni, vidi, Vinted
  • Daniela Rohleder
    https://www.ruprecht.de/author/darruprecht-de/
    Mannometer schlägt aus
  • Daniela Rohleder
    https://www.ruprecht.de/author/darruprecht-de/
    ruprecht liebt
  • Daniela Rohleder
    https://www.ruprecht.de/author/darruprecht-de/
    Ruprecht liebt
Tags: FließenHeidelbergOnline ExklusivPuppeSchaufensterSexismusToiletteUntere

Empfohlene Artikel

Unvergessen?
Ausgabe

Unvergessen?

8. Juli 2025
ruprechts Allerlei – Ausgabe 206
Online exklusiv

Wohnstatus: kompliziert   

26. Juni 2025
Film ab!
Ausgabe

Film ab!

18. Juni 2025
Kongress für Anfänger
Ausgabe

Kongress für Anfänger

17. Juni 2025
nächster Artikel
Wann, wenn nicht jetzt? 

Wann, wenn nicht jetzt? 

Ehrenmenschen 

Ehrenmenschen 

Wo die wilden Kerle wohnen

Wo die wilden Kerle wohnen

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


  • Impressum
  • Datenschutzerklärung
  • Printarchiv
  • Unsere Redaktion

kein Ergebnis
View All Result
  • Startseite
    • ruprecht fragt
    • Glosse
    • Schlagloch
    • Pro-Contra
  • Hochschule
    • StuRa
    • Hochschule bleibt stabil
  • Studentisches Leben
    • Psychische Gesundheit
    • 7 Tage
    • Dr. Ruprechts Sprechstunde
  • Heidelberg
    • Kneipenkritik
    • Heidelberger Historie
    • OB-Wahl 2022
  • Wissenschaft
  • Feuilleton
    • Literatur
    • Musik
    • Film & Theater
    • Pro-Contra im Feuilleton
  • Weltweit
  • Die Letzte
  • Online exklusiv
  • Über Uns
    • So entsteht die Ausgabe
    • Unsere Redaktion
    • Mitmachen!
    • Impressum
  • Print
    • Printarchiv
    • Leserbriefe – Info
    • Zu den Briefen