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„Für die Zukunft will ich säen“

Sophie Mereau führte ein Leben zwischen Selbstbehauptung und Fremdbestimmung – und das schon im 18. Jahrhundert. Auch in Heidelberg hat die Schriftstellerin Spuren hinterlassen

by Zarah Janda und Daniela Rohleder
30. Dezember 2021
in Ausgabe, Heidelberg, Heidelberger Historie
Reading Time: 3 mins read
0
„Für die Zukunft will ich säen“

Sophie Mereau war die erste deutsche hauptberufliche Schriftstellerin. Außerdem war sie, die erste Frau, die im Herzogtum Sachsen-Weimar die Scheidung einreichte. Foto: Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mereau.jpg">German Wikipedia)

Mit Sophie Friederike Mereau zieht eine Frau in die bis dato männliche Gedenktafelnachbarschaft am Universitätsplatz. Seit Ende Oktober schmückt die neue Ehrentafel am Studierendenwerk die Heidelberger Altstadt.

Die neue Gedenktafel für Sophie Mereau am Büro des Studierendenwerks am Universitätsplatz.
Foto: dar

Die gebürtige Altenburgerin wohnte ab 1804 in einem Haus in der heutigen Grabengasse. Stefan Hohenadl ist stellvertretender Leiter des Heidelberger Kulturamts und weihte die Tafel mit dem Direktor der Altenburger Museen, Roland Krischke am 22. Oktober ein. Aber was macht Sophie Mereau zu einer Frau, der nun in Heidelberg gedacht wird?

2021 jährte sich Sophie Mereaus Todestag zum 215. Mal – genauer gesagt am 31. Oktober, dem Reforma­tionstag. Der Tag könnte passender nicht sein, denn Sophie tritt zu ihren Lebzeiten als Reformerin auf: Sie war die erste Frau, die 1801 offiziell im Herzogtum Sachsen-Weimar die Scheidung einreichte. Ebenso war sie die erste Frau, die sich ihr Leben hauptberuflich als Schriftstellerin finanzierte. Zusätzlich war Sophie Über­setzerin und Herausgeberin.

Als Schriftstellerin verfasste sie zahlreiche Gedichte, Erzählungen und zwei Romane. Grundlage dafür waren ihre persönlichen Kontakte, der ro­mantische Zeitgeist und eine umfassende Bildung, die zu der Zeit eigentlich Männern vorbehalten war. Kontakte ermöglichte ­ihr erster Ehemann Friedrich Mereau, Bildung ihre Familie. Sophie war für ihre Zeit besonders und ihr auch voraus. Ihre Bildung und ihr sozialer Status machten sie zu einer starken Frau.

Dabei zeigte es sich als glücklicher Umstand, „dass Mereau in einer Zeit erwachsen wurde und – zunächst anonym und pseudonym – zu schreiben begann, deren kulturelles Leben – zumindest in Berlin und Jena – von Romantikern geprägt war, in deren Konzept die Frauen zumindest theoretisch tendenziell gleichberechtigt waren“, schreibt Karin Tebben.

Sie ist Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Heidelberg.

Mit Friedrich Mereau führte Sophie eine Zweckehe – sie verbanden eher wirtschaftliche Gründe als die Liebe. Sophie suchte gezielt den Kontakt zu ihrem späteren Mentor Friedrich Schiller und lebte ihren Freiheitsdrang in zahlreichen Liebesaffären aus. Zu diesen gehörte Clemens Brentano. Als sie 1803 einwilligte, Brentano zu heiraten, war sie bereits schwanger. Vorher hatte sie ihm immer wieder eine Eheschließung verwehrt.

Wer nur allein des Zufalls Laune trotzet,

die schöne Blüthe reiner Menschlichkeit,

das uns allen zu freyen Wesen gründet,

woran allein sich unsre Würde bindet,

dies höchste Gut, es heißt – Selbstständigkeit

–

Aus „Schwärmerey“ (1800)

Nach mehreren Fehlgeburten starb Sophie 1806 mit nur 36 Jahren im Kindbett und wurde auf dem heute nicht mehr existierenden Friedhof der St. Anna-Kirche in der Plöck beigesetzt.

Sophie Mereau scheint durch und durch Romantikerin gewesen zu sein. Auf den zweiten Blick war sie mindestens genauso sehr Realistin und passte ihre Wünsche an ihre Möglichkeiten an.

Einerseits erreichte sie Selbstständigkeit, „dies höchste Gut“ und heiratete ein weiteres Mal, als sie erneut schwanger wurde. Sie verließ ihren zweiten Mann nicht – trotz seiner extremen Eifersucht und den vielen Fehlgeburten, die sie nach einem Tagebucheintrag in die „Ermüdung der Seele“ trieben.

Sie verehrte ihren Mentor Friedrich Schiller – obwohl sein Lob einen despektierlichen Unterton hatte: „Ich muß mich doch wirklich darüber wundern, wie unsere Weiber jetzt, auf bloß dilettantischem Wege, eine gewisse Schreibgeschicklichkeit sich zu verschaffen wissen, die der Kunst nahe kommt“, so Schiller zu Goethe in einem Brief vom 30. Juni 1797.

Die beiden vorherrschenden Themen ihres literarischen Werks, Liebe und Freiheit, finden sich auch in ihrer Frauenzeitschrift Kalathiskos wieder. Darin findet man keine belehrenden Texte, wie zuvor üblich in diesem Genre, sondern starke Poesie, die politischer kaum sein könnte. Es geht um Bildungsgleichheit, sexuelle Befreiung und die Engen der Ehe.

An seinem viel zu frühen Ende scheint ihr Leben ein ständiger Kompromiss gewesen zu sein – zwischen Erfolg und Ehe, Selbstständigkeit und Hingabe, Revolution und Anpassung.

Die Gleichberechtigung der Frau verläuft in unzähligen kleinen Etappen. Sophie Mereau hat zahlreiche davon zustande gebracht und darf zurecht als Refor­merin bezeichnet werden.

 Sie hat sich nicht nur ihren Platz in der Literatur hart erarbeitet, sondern auch den Platz in der Reihe wegweisender Frauen, die für eine neue Realität gekämpft haben: Sie hat für die Zukunft gesät.

Von Daniela Rohleder und Zarah Janda

Zarah Janda

Zarah Janda studiert Molecular and Cellular Biology und ist seit dem Wintersemester 2020/21 beim ruprecht dabei. Am liebsten schreibt sie über Wissenschaft im Alltag.

Daniela Rohleder
Tags: BrentanoDichterinGedenktafelHeidelbergKarin TebbenMereauSchillerSophie MereauUniversität

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