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Antifas aller Länder, vereinigt euch!

von Neeltje Cordes und Heinrike Gilles
13. Dezember 2025
in Online exklusiv, Startseite, Studentisches Leben
Lesedauer: 5 Minuten
0
Antifas aller Länder, vereinigt euch!

Foto: Neeltje Cordes Collage: Heinrike Gilles

Erfahrungsbericht

Ich stapfe durch die Dunkelheit, am Horizont blinken blaue Lichter. „Seid still, hier irgendwo sind die Cops.“ „Okay, das war‘s“, denke ich, „ich will nach Hause.“ Ich gebe es zu, ja, vielleicht bin ich einfach eine Schönwetter-Linke. Es ist dunkel, es ist kalt, ich habe nicht geschlafen und keine Ahnung, wo genau ich bin.

Ich kralle mich an Lillis* Hand fest. Wir haben uns gerade erst kennengelernt. Lilli ist alleine angereist und hat bei der Fahrt nach Gießen den gleichen Fehler gemacht wie ich: Wir sind in Frankfurt in den RE gestiegen und haben darauf vertraut, dass, als der Zug hielt und alle Leute ausstiegen, die Warnwesten und Plakate dabei hatten, wir in Gießen angekommen sein mussten. War ja auch dunkel. Wir sind mit ihnen ausgestiegen, waren aber dummerweise nicht in Gießen, sondern in irgendeinem Vorort. Anstatt nun also friedlich am Bahnhof zu stehen und uns die ersten Kundgebungen anzuhören, sind wir plötzlich Teil einer der widersetzen-Aktionsgruppen. Während wir immer weiter auf die blauen Lichter zulaufen, erzählt Lilli mir, dass sie sich gerade verlobt hat. „Ich will sie heiraten, damit sie nicht abgeschoben wird“, sagt sie. Lilli ist aus Norddeutschland angereist und hat ihre Verlobte daheim gelassen. Das sei sicherer für sie.

Und dann ist es auf einmal tatsächlich so weit: Wir rennen auf eine Autobahnauffahrt und sollen hier „dichtmachen“. Wir, das sind ca. 100 Leute, und laut einer Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums des Innern werden es noch insgesamt 25.000 Menschen sein, die heute nach Gießen kommen und gegen die Neugründung der Jugendorganisation der AfD demonstrieren werden.

Um die Neugründung der Generation Deutschland zu verhindern, hat das Bündnis widersetzen im Vorfeld über Monate hinweg zum Protest aufgerufen. Widersetzen versteht sich selbst als „breites, antifaschistisches Aktionsbündnis für Alle“, dessen Mitglieder es sich zum Ziel gemacht haben, „durch massenhaften, zivilen Ungehorsam” „Widerstand gegen die AfD, gegen Faschismus und rechte Politik“ zu leisten. (1) In einem Interview mit Mitgliedern des lokalen widersetzen-Aktionsbündnisses in Heidelberg erzählt mir Gabi*, sie hätten sich auch schon früher gegen AfD-Veranstaltungen widersetzt. Widersetzen sei ein niederschwelliges, breites Bündnis, unter dem sich Gewerkschaften, Schüler:innen, Student:innen, Auszubildende, diverse antifaschistische Gruppen etc. zusammengefunden haben, um unter dem Aktionskonsens des zivilen Ungehorsams die Neugründung der Generation Deutschland zu verhindern. Plan war, die Zufahrtswege zu den Hessenhallen, wo die Neugründung stattfand, zu blockieren. Mehr als ein Dutzend Blockaden wurden organisiert und in einer davon stand – wenn auch eher zufällig – ich.

Unsere Gruppe bleibt in dichten Reihen beieinander, wir halten uns zu acht an den Händen oder haken uns miteinander ein. Die Sonne geht auf, die Stimmung ist gut, es wird gesungen. Immer, wenn wir auf dem Weg zu unserem Blockade-Standort auf eine weitere Gruppe Demonstrierender treffen, ist die Freude groß: „Hurra, hurra, die Antifa ist da!”, wird gerufen und: „Siamo tutti antifascisti!”, gefolgt von Klatschen. Ich kann nicht anders, als vor Freude zu strahlen: So viele Menschen um sich zu haben, die sich organisieren, um solidarisch gegen Rechtsextremismus auf die Straße zu gehen, die die Werte ihrer Demokratie verteidigen wollen, erfüllt mich mit einer Hoffnung und einer Euphorie, die zu fühlen ich so nicht erwartet hätte. Die Freude hält allerdings ungefähr so lange, bis wir unseren angestrebten Blockadepunkt erreichen, denn kurz darauf steht schon eine Wand aus uniformierten Polizeibeamten vor uns, neben ihnen ein riesiger Wasserwerfer.

Es gibt eine Durchsage: Wir sollen räumen. Ich schaue Lilli an, sie schüttelt entschlossen den Kopf: „Nicht einschüchtern lassen“, sagt sie. Ich bin aber leider absolut eingeschüchtert und verziehe mich hinter die Leitplanke Richtung Feld. Einige Demonstrierende folgen mir, aber viele bleiben auf der Straße stehen. „Wir sind friedlich, was seid ihr?“, rufen sie den Beamt:innen entgegen. Zwei Durchsagen später kommt die Antwort in Form von eiskaltem Wasser, Pfefferspray und Polizist:innen, die sie gewaltvoll von der Straße zu drängen versuchen. Es ist furchtbar. Die Menschen in den ersten Reihen werden eingequetscht, fallen hin, werden zum Teil überrannt, doch die Polizei drängt weiter vor, reißt die Reihen auseinander und schubst die Demonstrierenden von der Straße hinunter. Ich verliere Lilli aus den Augen und fühle mich wahnsinnig ohnmächtig und hilflos. Zwanzig Minuten später sind wir geräumt. Ein Mann kommt mir entgegen, Blut rinnt über seine Schläfe. „Geht schon. Die haben mir ins Gesicht geschlagen“, sagt er, während er zu den Aktions-Sanitäter:innen läuft. Der Großteil der Demonstrierenden ist völlig durchnässt, draußen hat es gerade mal 4°C. Wärmedecken werden verteilt, von Pfefferspray gereizte Gesichter und Augen mit Kochsalzlösung gespült. Etwa eine Stunde lang kesseln uns die Polizeibeamt:innen ein, bevor wir uns endlich entfernen dürfen. Wie sich noch herausstellen wird, wird unsere Gruppe nicht die einzige gewesen sein, die an diesem Tag solche oder heftigere Erfahrungen macht.

Die sozialen Netzwerke werden geflutet von Videos, in denen Polizist:innen Pferdestaffeln, Wasserwerfer, Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzen. In einem dieser Videos rennen uniformierte Beamte mit Anlauf und Geschrei in eine Gruppe Demonstrierender hinein und prügeln mit Schlagstöcken auf sie los. Nach den Protesten heißt es von Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) dann, „dass sich die gemäßigten Linken von diesem Gewalt-Wochenende von Gießen distanzieren und sich für einen demokratischen Umgang einsetzen (sollen), auch mit jenen, die wir aus guten Gründen ablehnen und mit denen wir politisch nichts zu tun haben wollen.“ Dann bedankt er sich für das „mutige und entschlossene Vorgehen (der) Polizei.“ (2)

Im Interview der ruprecht mit dem Bündnis widersetzen Heidelberg erklärt Leon*, dass widersetzen sich nicht von anderen antifaschistischen Gruppen distanziere. Man habe sich im Bündnis auf ein bestimmtes Aktionslevel geeinigt, das vor Ort gut umgesetzt worden sei, mit anderen Aktionsleveln solle man sich solidarisch zeigen. Der Versuch, linke Gruppen in „gute und schlechte Antifas“ zu spalten, komme vor allem von der Politik, Polizei und bürgerlichen Medien. Der Fokus dürfe aber nicht ausschließlich auf der Gewaltdebatte liegen. Gabi* ergänzt, dass die Konzentration auf „linke Gewalt“ eine politische Strategie sei, um ein massives Polizeiaufgebot zu rechtfertigen.

Insgesamt werten die Vertreter von widersetzen Heidelberg die Aktion als großen Erfolg: Die AfD-Veranstaltung sei massiv eingeschränkt worden und viele Menschen hätten sich dem Protest angeschlossen. Sie freuen sich über die Solidarität, besonders, nachdem es im Vorfeld der Demonstration zu behördlichen Einschränkungen wie der Errichtung demonstrationsfreier Zonen gekommen sei.

Leon betont, dass es in Zukunft noch weitere Veranstaltungen geben wird, gegen die es sich zu widersetzen lohne. Ich nehme mir vor, dabei zu sein, wenn es so weit ist – wenn vielleicht auch nicht wieder in der ersten Reihe.

*Namen und von der Redaktion geändert

Von Neeltje Cordes

Quellen:

1. https://widersetzen.com/about/
2. https://www.welt.de/politik/deutschland/article692c2caabfd2aab7f514c089/giessen-hessens-ministerpraesident-boris-rhein-nennt-gewaltmaersche-linken-tiefpunkt.html

Neeltje Cordes
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...studiert im Bachelor Germanstik und Philosophie. Sie schreibt am liebsten über Kultur und Politik und all das, was Menschen bewegt.

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Heinrike Gilles
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...studiert molekulare Biotechnologie und ist seit dem Sommersemester 2023 beim ruprecht. Meistens schreibt sie wissenschaftliche Artikel oder über das studentische Leben. Seit November 2023 kümmert sie sich außerdem um die Website und den Instagram-Kanal des ruprecht.

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