Siebenunddreißig Grad mit Sonne satt,
Ohne Badespaß wär ich längst platt,
Doch knusper knusper knäuschen,
Wer knabbert an meinem Beinchen?
Der Killerwels vom Neckarstrand!
In seinem schuppigen Gewand.
Beschützt der Riese seine Brut,
Beißt zu und oh, wie weh das tut.
Rüstige Herren vom Angelsport,
DLRG und Polizei Heidelberg Nord,
Mit Blaulicht-Boot geschwind vor Ort,
Beraten sie sich und fahren fort:
„Flossen hoch! Du fieser Waller“,
PENG! Wo kam denn dieser Knall her?
Pistolenschuss – mein Kopf wird leer,
Im Kescher zappelt jetzt nichts mehr.
Doch warum musste Fischi sterben?
Verteidigte bloß seine Erben,
Oder wars’ gerechter Lohn?
War er ein russischer Spion?
Oder Wells Angels-Bandenchef?
Getötet für Schmaus mit Bärlauchsoß’,
Ob ich damit die Lösung treff?
Der Fisch, er lässt mich nicht mehr los!
Heiße Nacht, schon ists’ um vier,
Während ich mich durch Laken wels(!),
Gedanken nur beim Flossentier,
Kann nicht schlafen, stolpre ins Mel’s:
„Welch Drinks sind heut im Angebot?“
Der Barmann spricht – ich werde rot,
„Wels on the beach und Fischergeist“
Meine Gedulds-Angelschnur zerreißt.
„Was glaubt ihr Menschen, wer ihr seid?
Besser als alles andre Leben?
Sauft und fresst – ich bin es leid!“
Der Barmann grunzt: „So is es eben …“
Von Robert Trenkmann
...leitet Feuilleton und studiert nebenbei Geographie in Kombination mit Politikwissenschaft im Master.
Interessenschwerpunkte: ferne Länder, Tagespolitik & Sport.
...schreibt wonach ihr grade der Sinn steht und leitet seit dem Sommersemester 2025 die Bildredaktion als 50% einer Doppelspitze









