„Es ist schon ziemlich lang her, da fing alles einmal an / Keiner ahnte damals, was da für uns begann“ – Na, wer hat mit diesem qualitativ höchstwertigen Zitat die Schatzkiste der deutschen Kulturlandschaft bereichert? War es Goethe? Brentano? Mark Forster? Nein, es entstammt dem unerwarteten Sommerhit des Jahres 2022: Wir sagen Dankeschön, 40 Jahre die Flippers!
Die Flippers haben mit ihrem Comeback zweifellos den perfekten Hit zum großen Jubiläumsjahr 2022 beigetragen. Hier eine kleine Auswahl an nennenswerten Jubiläen: der 50. Geburtstag von Eminem, Beginn der dritten Amtszeit von Eckart Würzner (?!), 100 Jahre Studierendenwerk Heidelberg, die 1250-Jahre-Feier des Kaffs, in dem mein Opa geboren wurde, und natürlich – das Wichtigste von allen – die 200. Ausgabe von Deutschlands amtierender preisgekrönter Studierendenzeitung! 35 Jahre, 200 Ausgaben, hunderte Ressortleitungswechsel und tausend verlorene Nerven später, bleibt eine Frage bestehen: Wozu das alles, wenn wir beim Verteilen vor dem Marstall ohnehin mit faulen Ausreden abgewiesen werden? – Nein, Annika, „Ich kann gar nicht lesen“, ist weder eine gute Ausrede noch ein guter Witz.
Wir machen es für die Leute, die sich über jede neue Ausgabe freuen. Wir machen es für die, die Bock haben Journalismus zu machen und nicht wissen, wie sie damit anfangen sollen. Wir machen es, um einen kleinen Teil für eine große Studierendenschaft beizutragen. Und ein bisschen Spaß macht es uns auch.
Aber wie feiert man ein Jubiläum am besten? Genau – indem man am Layoutwochenende für die Jubiläumsausgabe in der Redaktion kniet, um mit alten Lappen die Flutkatastrophe eines Wasserschadens aufzuwischen (RIP Computer). War das etwa ein Hinweis des heiligen Orakels vom Philosophenweg auf die redaktionelle Zukunft des ruprechts?
Wie dem auch sei: Hier noch eine Laudatio an alle, die diese Ausgabe lesen, bevor sie für die nächste Party zum sicheren Transport um eine Weinflasche gewickelt oder zum Auskleiden eures Meerschweinchenstalls benutzt wird: Wir sagen Dankeschön – aber nicht für die Klagedrohungen!
von Mona Gnan
Mona Gnan studiert Germanistik im Kulturvergleich und Geschichte. Sie schreibt seit 2021 für den ruprecht. Mona berichtet gerne über Kultur, die Welt und alle möglichen Diskurse. Eigentlich über alles, was die Gesellschaft gerade bewegt - oder bewegen sollte.
Till Gonser studiert Physik im Master und fotografiert seit Herbst 2019 für den ruprecht. Von Ausgabe 200 bis Ausgabe 208 leitete er das Online-Ressort, von Ausgabe 205 bis 210 die Bildredaktion.