Brustkrebs betrifft in Deutschland rund jede achte Frau. Aber auch Männer können betroffen sein.Im Brustkrebs-Awareness-Month klären wir über die Krankheit auf
Na, schon im Vorbeigehen das pink angeleuchtete Schloss bewundert? Was hübsch aussieht, hat einen wichtigen Hintergrund: Oktober ist Brustkrebs-Awareness-Month. Auch bekannt als Pinktober, wurde die Aktion 1985 von der American Cancer Society ins Leben gerufen und soll mehr Aufmerksamkeit für die Krebsart, die bei Frauen am häufigsten vorkommt, schaffen.
Weibliche Brüste bestehen zum Hauptteil aus Drüsen-, Fett- und Bindegewebe. Zusätzlich gibt es Blut- und Lymphgefäße, die Gewebsflüssigkeiten transportieren. Das bei Brustkrebs auftretende sogenannte „Mammakarzinom“ ist eine von Brustdrüsen oder Milchgängen ausgehende, bösartige Neubildung von Gewebe, ein Tumor. Er entsteht, wenn sich die Zellen im Gewebe unkontrolliert teilen und wird dann als bösartig bezeichnet, wenn er durch sein Wachstum umliegendes Gewebe schädigt. Außerdem gefährlich werden kann der Krebs, wenn er metastasiert, sich also Krebszellen vom Tumor ablösen und im Körper verteilen.
Auch wenn Brustkrebs deutlich häufiger bei Frauen vorkommt, sind Männer ebenfalls gefährdet. Da er allerdings nur selten Männer betrifft, wird die Krankheit bei ihnen häufig spät entdeckt–Brustkrebs gilt noch immer oft als reine Frauenkrankheit.
Ob und wann Personen erkranken ist neben Lebensstilfaktoren oft genetisch determiniert. In diesem Zusammenhang wird häufig von dem BRCA-Gen (BReast CAncer Gene) geredet. Im Normalfall ist es als Tumorsuppressorgen daran beteiligt, die Ausbildung von Tumoren zu unterdrücken. Ist es mutiert, geht damit ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für Brust- und Eierstockkrebs einher. Ob das bei einer Person der Fall ist, kann molekulargenetisch nachgewiesen werden. Aber nur wenn die Familienanamnese diese Untersuchung indiziert – also, wenn das Krankheitsbild aus der Familie bekannt ist.
Selbstuntersuchung durch Abtasten dient der Früherkennung
Die spezifischen Ursachen sind in vielen Fällen allerdings unklar. Oft besteht ein Zusammenhang zum Alter. Über die Lebenszeit häufen sich Mutationen an, die letztlich zu Krebs führen können. Als beeinflussbare Faktoren gelten unter anderem rauchen und Alkoholkonsum sowie Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung. Meist kann Brustkrebs jedoch rechtzeitig entdeckt und entsprechend behandelt werden. Wichtig hierfür sind entsprechende Maßnahmen zur Früherkennung. Zur Vorsorge zählen ärztliche Tastuntersuchungen, die Frauen in Deutschland ab 30 jährlich wahrnehmen können. Im Zwei-Jahres-Rhythmus ist dann ab 50 Jahren auch eine Mammografie möglich, bei der mit niedrig-dosierter Röntgenstrahlung die Brust untersucht wird.
Eine der wohl einfachsten Maßnahmen gegen schwere Verläufe ist das regelmäßige Abtasten der eigenen Brust – um ein Verhindern der Krankheit handelt es sich jedoch nicht. Die Selbstuntersuchung hilft der Früherkennung, sodass rechtzeitig eine Therapie begonnen werden kann.
So einfach geht’s: Ungefähr eine Woche nach der Periode ist die Brust weich und lässt sich gut abtasten. Stell dich vor einen gut beleuchteten Spiegel, schau deine Brüste zuerst einfach mal an und schau, ob dir irgendetwas Ungewöhnliches auffällt. Als nächstes solltest du systematisch vorgehen und sie zum Beispiel in Spiralen von innen nach außen mit leichtem Druck abtasten. Wichtig sind auch die Achselhöhlen, da dort die Lymphknoten sitzen. Drück leicht auf deine Brustwarzen, um zu sehen ob eine ungewöhnliche Flüssigkeit austritt. Nach einer zweiten Runde im Liegen bist du auch schon fertig. Als Erinnerung an monatliche Selbstuntersuchung und Orientierung dafür, an wen man sich für Beratung und Behandlung wenden kann, schlägt das Ministerium für Forschung auf ihrer Website außerdem die breastcare App vor. Also – Hand auf die Brust.
Von Jule Kränzlein und Maja Beckmann







