Der Heidelberger Gemeinderat erarbeitet einen Masterplan zur Umstrukturierung des Neuenheimer Felds. Bis 2050 soll er umgesetzt werden. Dabei spielen Straßenbahnen, Dachbegrünungen und Mobilitätshubs eine Rolle. Wir waren vor Ort und haben uns die Schauplätze angesehen
Getreidefelder und Schrebergärten säumen den nördlichen Rand des Campus. Das Gelände ist als Reservefläche geplant, bleibt aber vorerst unbebaut. Stattdessen wird der bestehende Campus verdichtet.
Bis 2050 soll der Masterplan Neuenheimer Feld umgesetzt werden. Eines der Großprojekte wird die Straße sein, die entlang der Grenze zum Handschuhsheimer Feld verlaufen soll. Der schmale Schleichweg zwischen Urrmel und Wohnheimen wird zur Hauptzufahrtsstraße für Autos ausgebaut.
Das Theoretikum wird bleiben – dem bröckelnden Beton zum Trotz. Es soll saniert werden, ein aufwendiges Unterfangen, denn wie in vielen älteren Gebäuden des Neuenheimer Feldes wurde hier Asbest verbaut.
Der Rohbau des großen Audimax neben der Zentralmensa steht bereits. Er bildet den Kopf des zukünftigen Campusboulevards, der am Mathematikon von der Berliner Straße abzweigt. Eine Grünfläche soll hier das Stadtbild auflockern und zum „entspannten Studieren und Sinnieren“ einladen.
Vom Gestrüpp verschlungen: Die leerstehende Kinderklinik soll abgerissen und durch neue Klinikgebäude ersetzt werden. Daran vorbei fährt die Straßenbahn auf einem Ring vom Mathematikon bis zur Jahnstraße.
Im Botanischen Garten wird der Plan in Zement gegossen. Die Gewächshäuser sollen auf das Gelände der Schwesternschule wachsen.
Im Feld ist vieles dicht gepackt: Kliniken, Unigebäude und Industrie. Das macht die Orientierung nicht immer einfach.
Wer vom Feld nach Wieblingen will, nutzt den Wehrsteg. Eine neue Radbrücke parallel dazu soll die Radler:innen aus der Illegalität holen.
Fotos von Till Gonser, Texte von Lena Hilf
Till Gonser studiert Physik im Master und fotografiert seit Herbst 2019 für den ruprecht. Von Ausgabe 200 bis Ausgabe 208 leitete er das Online-Ressort, von Ausgabe 205 bis 210 die Bildredaktion.
Lena Hilf studiert Physik und schreibt seit Oktober 2019 für den ruprecht. Besonders gerne widmet sie sich Glossen, die oft das alltägliche Leben sowie wissenschaftlichen oder politischen Themen. Seit April 2021 leitet sie das Ressort Hochschule.