Kostenlose Pizza, Kaltgetränke und vielfältige Einblicke in die aktuelle Lage der EU: Unter diesem Motto veranstalteten die Jungen Europäer einen Politik-Dialog. Wir waren dabei
Die Jungen Europäischen Föderalisten, kurz JEF, sind rund 15.000 junge Menschen, die sich europaweit zu einem überparteilichen Jugendverband zusammengeschlossen haben und sich für eine stärkere Vereinigung der EU-Mitgliedstaaten einsetzen. Um zu seiner Vision der „Vereinigten Staaten von Europa“ beizutragen, führt der Kreisverband für Heidelberg und Mannheim unter anderem Podiumsdiskussionen, Planspiele und, wie am Abend des 26. April, eben auch das Diskussionsformat „Pizza und Politik“ mit knapp 100 Teilnehmenden durch.Die fünf Europakandidat:innen der Parteien CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, SPD und Volt suchten sich je eine Kleingruppe aus und in fünf Runden wurden aktuelle Themen rund um die EU diskutiert. In einem rotierenden Verfahren wurde mit jeder Parteienvertretung ein Thema besprochen. Dabei ging es um die Probleme des EU-Lieferkettengesetzes, die Umstrittenheit digitaler Grundrechte, die mögliche Notwendigkeit einer Verteidigungs- und Kapitalmarktunion sowie den stattfindenden Rechtsruck in der Europäischen Union. Anhand jeweils einer neutralen JEF-Moderation wurden angeregte Diskussionen zwischen den jungen Teilnehmenden und den Politiker:innen zu Fragen, wie einem möglichen Einstieg Deutschlands in das französische Atomwaffenprogramm, einer europaweiten Internet-Chat Kontrolle oder der Veränderung des Wertesystems durch Rechtspopulismus geführt. Dabei vertraten die Partei-Vertreter:innen ihre Positionen durchaus deutlich: So machte sich der Vertreter der Grünen dafür stark, auch die Nachteile eines gemeinsamen Kapitalmarkts in der EU in den Blick zu nehmen und das CDU-Mitglied sah keinen Rechtsruck innerhalb seiner Partei. Auch die Ansichten unter den Teilnehmenden gingen stark auseinander, sodass die Diskussionsrunden spannend blieben. Ist die von der Europäischen Kommission geplante anlasslose Chatkontrolle ein wirksames Mittel gegen Missbrauch im Netz, oder ein Grundrechtseingriff? Es sind Kontroversen wie diese, die im Rückblick nachklingen. Insgesamt war das Event eine gute Möglichkeit, direkt ins Gespräch zu kommen, sich mit anderen interessierten jungen Menschen lebhaft auszutauschen und vielfältige Perspektiven kennenzulernen.
Von Louisa Büttner und Severin Weitz
Severin Weitz studiert Politikwissenschaft und Geschichte und schreibt seit dem WiSe 2023/24 für den ruprecht. Besonders gerne berichtet er über Politisches aus Heidelberg und der weiten Welt oder die neusten Entwicklungen an der Uni.