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Physik unterm Hakenkreuz

Die Uni Heidelberg und der Glaubenskrieg um die Quantenphysik

10. Februar 2021
in Startseite, Wissenschaft
Reading Time: 3min read
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Das Physikalische Institut am Philosophenweg. Bild: Till Gonser

Das Physikalische Institut am Philosophenweg. Bild: Till Gonser

Für viele strahlt Heidelberg den Charme einer Stadt der Wissenschaft aus, die die Kultur des Forschens und Lehrens schon seit vielen hundert Jahren praktiziert. Nichtsdestotrotz hat auch die Heidelberger Universität dunkle Zeiten erlebt, in denen Propagandazwecke und Antisemitismus die Suche nach der Wahrheit verzerrten. So wurde die naturwissenschaftliche Fakultät durch die sogenannte arische Physik beeinflusst, maßgeblich vorangetrieben vom Heidelberger Ordinarius Phillip Lenard.

„In Wirklichkeit ist die Wissenschaft, wie alles was Menschen hervorbringen, rassisch, blutsmäßig bedingt.“ Diesen Satz schreibt Lenard in die einführenden Worte seines vierbändigen Lehrwerks der „Deutschen Physik“. Es ist keine einfache Zeit für den Nobelpreisträger. Die goldenen Jahre sind lange vorbei. Zwar erhält er für seine Verdienste zahlreiche Abzeichen und Orden der NSDAP, doch in der Forschung selbst bleiben seine jüngeren Arbeiten weitestgehend erfolglos. Besonders ärgert ihn, dass seine größten Feinde seine eigenen Apparate nutzen, um die Quantenphysik zu untermauern – denn diese Lehre erscheint ihm damals vollkommen abstrus.

Die Quantenmechanik nimmt ab Mitte der zwanziger Jahre nach Entdeckung der Materiewelle durch Louis de Broglie an Fahrt auf. Planck, Einstein, Heisenberg und ihre teilweise weniger bekannten Schüler wie Felix Bloch brachten die Theorie voran. Ein Dorn im Auge der aufstrebenden Nazis: Manche Pioniere der Quantenmechanik waren Juden.

Ob es die eigene Erfolglosigkeit war oder seine tiefe Überzeugung von der Nazi-Ideologie: Lenard widmete seine Zeit in Heidelberg dem meist erfolglosen Widerlegen von Arbeiten dieser jüdischen Physiker. Er verweigerte ihnen auch rigoros die Teilnahme an wissenschaftlichen Veranstaltungen.

Lenards arische Physik lehnte sowohl die von jüdischen Kollegen geprägte Quantenmechanik als auch Albert Einsteins Relativitätstheorie ab. Physik müsse mechanisch begreifbar und anschaulich bleiben, argumentierte er. Das unmittelbare Erlebnis der Natur und das Experiment sollten die Grundlage sein für theoretische Überlegungen, nicht umgekehrt.

Was für Lenards Kollegen zunächst plausibel klingt, birgt aber Ungereimtheiten. Schon damals gibt es Effekte, die sich durch die mechanischen und elektromagnetischen Gesetze der klassischen Physik nicht erklären lassen. So zum Beispiel der Photoeffekt: Eine helle Lampe scheint auf ein Stück Metall. Das Licht löst Elektronen aus der Oberfläche, die durch die erhaltene Energie beschleunigt werden. Nun ändert sich die Endgeschwindigkeit der freien Elektronen aber nicht, wenn das Licht heller wird, sondern nur durch das Nutzen unterschiedlicher Farben. Eigentlich würde man aber etwas anderes erwarten: Die Energie, die Elektronen nach der Befreiung aus dem Metall noch „übrig“ haben, müsste bei höherer Lichtintensität zunehmen. Dies kann man leicht spüren, wenn man sich die Sonne auf den Leib scheinen lässt. Es wird wärmer, wenn mehr Energie in Form von Sonnenstrahlen ankommt. Genau das scheint bei Elektronen aber nicht zu gelten.

Einstein konnte diesen Effekt schließlich dadurch erklären, dass er die „Photonen“ einführte, und damit die Doppelnatur des Lichtes als Welle und Teilchen. Die Energie eines solchen „Lichtquants“ hängt nur von der Lichtfarbe ab, Intensität beeinflusst nur die Anzahl der fliegenden Lichtquanten. Jedes Elektron kann nur ein Photon absorbieren, also spielt die Intensität keine Rolle. Eine ähnliche theoretische Überlegung führte von Anomalien in der Umlaufbahn des Mars zur allgemeinen Relativitätstheorie.

Lenard war das alles ein Graus. Die Relativitätstheorie sah er als „Judenbetrug“. In seinem Institut am Philosophenweg arbeitete er nun fieberhaft an einer Erklärung solcher Phänomene durch anschaulichere – in seinen Augen „arische“ – Theorien. Dabei griff er auf das bereits überholte Konzept des Äthers zurück, also eines ungreifbaren Trägerstoffs, der das Licht durch den Raum bewegt. So wie Schall sich nicht im Vakuum ausbreiten kann, sondern nur durch das Medium der Luft, sei Äther das Medium des Lichts. Eine Bewegung im Äther würde demnach ähnlich wie der Wind die Lichtgeschwindigkeit beeinflussen.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges zeigte sich die Physik gespalten in Verfechter der modernen und der arischen Physik. Eine gemeinsame Erklärung von Vertretern beider Seiten legte schließlich den wissenschaftlichen Konsens fest: Die Zeit bekommt eine eigene Dimension, die spezielle Relativitätstheorie wird fester Bestandteil der Physik. Auch die Quantenmechanik sowie die Rolle der theoretischen Physik zur Entwicklung von Theorien werden anerkannt. Lenard lehnte diese Erklärung bis zu seinem Tod 1947 ab.

Bis heute finden sich Lenards Spuren sowohl in Heidelberg als auch in der Wissenschaft. Sein Lehrbuch Deutsche Physik wurde bis in die 1950er Jahre hinein als Standardwerk genutzt, allerdings ohne das Vorwort. Viele Straßen waren nach ihm benannt, wurden später jedoch im Zuge der Entnazifizierung umgetauft. In Heidelberg wird das unter Lenard erbaute Gebäude am Philosophenweg weiter genutzt, doch nun – was der ehemalige Ordinarius wohl schrecklich gefunden hätte – vom Institut für Theoretische Physik.

Von Lena Hilf

Lena Hilf

Lena Hilf studiert Physik und schreibt seit Oktober 2019 für den ruprecht. Besonders gerne widmet sie sich Glossen, die oft das alltägliche Leben unter die satirische Lupe nehmen, sowie wissenschaftlichen oder politischen Themen.

Tags: NationalsozialismusPhysik

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