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Bitte cancelt Wonderwall

Warum die Wonderwall-Cover aufhören müssen und welcher Oasis-Song viel leichter das Herz eures Dates erweicht. Ein Plädoyer

von Hannes Huß
16. August 2021
in Feuilleton, Musik
Lesedauer: 4 Minuten
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Bitte cancelt Wonderwall

Klassischer Oasis "Wonderwall" Gitarrist. Foto: unsplash. Bearbeitung: Hannes Huß.

Eigentlich war das Date ja ganz schön. Er hatte seine beste Vintage-Trainingsjacke herausgekramt, die Haare extra gut in ungekämmte Position gestylt, die besten Sneaker ausgepackt. Man sah ihm an, dass er sich wirklich in Schale geworfen hatte. Den ganzen Spaziergang über war er aufmerksam, humorvoll, sogar weniger selbstbezogen als sonst. Auch das Zimmer war aufgeräumt, zum ersten Mal seit zwei Monaten hatte er das Bettlaken gewechselt. Statt dem 2 Euro Tetrapack-Rotwein gab es Wein aus der Glasflasche. Zur Krönung seiner Balzversuche hatte er sich etwas ganz Besonderes ausgedacht. Ein Ständchen auf der Gitarre. Wir wissen alle, wie die Geschichte weitergeht.

Unser namenloser Protagonist hat in gespielter Unsicherheit an seinem halbironischen Schnauzer rumgefummelt, um anschließend eine vollkommen unironische Version von „Wonderwall“ zu schmettern. Inklusive etwas zu langem Augenkontakt bei „Because maybe/ you’re gonna be the one who saves me“. Noch vor Ende des Songs hat sein ebenfalls namenloses Date ihr Handy rausgekramt und die Hilfsbotschaft an ihre Freundin geschickt. Fünf Minuten später hat der Goldfisch Durchfall bekommen und sie war aus der Tür raus. Woran lag das? Ganz einfach, „Wonderwall“. Wer möchte sich im Jahr 2021 noch einen fünfundzwanzig Jahre alten Song anhören, der schon vor 20 Jahren zu Tode gecovert wurde? Sogar die endlos coole Lucy Dacus findet das peinlich, hat sie mir zumindest erzählt. Also, warum denken immer noch zahllose Geisteswissenschaften-Studis, dass ein Wonderwall-Cover das Herz ihrer Angebeteten erweichen wird? Naja, zuallererst ist der Song verdammt leicht zu spielen. Jeder Gorilla bekommt die Gitarrenakkorde zu Wonderwall hin. E-GD-A in der Grundstruktur lassen sich so abwandeln, dass der kleine und der Ringfinger immer in der gleichen Position bleiben. Der Text klingt irgendwie romantisch und irgendwie cool zugleich. Also genau so, wie man eben auf einem Date wirken will. Außerdem gibt es doch noch das zärtliche „maybe“ im Refrain, dass die Angebetete doch mitsingen könnte. In der Theorie schön und gut, in der Realität aber ein absoluter Reinfall.

Neue Pfade braucht das Land, und ich habe einen gefunden. Warum ihr mir vertrauen solltet? Erstens, in der Einleitung habe ich mich selbst beschrieben. So sehr es schmerzt, auch ich habe schon halbironsiche Versionen von „Wonderwall“ gespielt. Aber hey, „Don’t Look Back In Anger“, oder so. Ist ja auch egal. Viel wichtiger ist was anderes. Ich habe mehr als zwei Oasis-Songs gehört. Nicht immer freiwillig, ich bin kein Gallagher-Jünger. Für mich ist Noel nicht die Wiedergeburt Jesu Christi mit Topfhaarschnitt, Pornostar Koteletten und Partydrogen-Abhängigkeit.

Aber egal jetzt, ich will auf was anderes hinaus. Es gibt einen Oasis Song, der viel, viel besser für ein erstes Date geeignet ist. Nein, nicht „Champagne Supernova“. Mit „Little By Little“ erreicht ihr auch nichts, außer, dass der ganze Raum spontan weg nickt. Vielleicht etwas von „Dig Out Your Soul“, um zu beweisen, dass ihr euch so richtig mit Oasis auskennt? Die einzige Sache, die schlimmer ist, als ein Oasis-Fan, ist ein snobistischer Oasis-Fan. Die beste Anzahl an Oasis-Songs im Gedächtnis sind drei. „Wonderwall“ (sehr unfreiwillig), „Live Forever“ (lief mal auf ner Hausparty) und „She’s Electric“ (tatsächlich sehr, sehr gut!). Aber das wusstet ihr alles schon. Dass Oasis gnadenlos überbewertet sind und „Wonderwall“- Cover immer scheiße sind, ist Allgemeinbildung für Leute unter 25.

Ich hab aber noch etwas von Relevanz. „She’s Electric“ ist nicht nur ziemlich gut, sondern auch der perfekte „Wonderwall“-Ersatz. Klar, „She’s Electric“ erfordert ein Minimum an Können am Sechssaiter. Kommt aber eh besser, wenn man zumindest ein kleines bisschen was kann. Viel wichtiger ist aber der Text. Oh, dieser Text. Er überschlägt sich von Lebenslust und Augenzwinkern, ein Loblied auf dem Braten im Ofen und Kaffee bei Müttern. Ständig auf der Suche nach dem nächsten Flirt, dem nächsten Kinderreim, bis irgendwann alles im Dadaismus verschwindet. Statt einem gejaulten „And after all, you’re my wonderwall“, singt lieber „Cause I’ll be you/ and you’ll be me“. Klingt nämlich herrlich schwachsinnig und nicht nach Heiratsantrag beim zweiten Date. An der Stelle gäbe es nun die Gelegenheit über das toxische Männlichkeitsbild in „Wonderwall“ zu reden. Aber das ginge viel zu weit. Nur so viel: Die Erwartung, von seiner Partnerin „gerettet“ zu werden ist nur ein weiterer Eintrag in die Abwälzung unbezahlter emotionaler Arbeit an Frauen, die sich durch das gesamte gesellschaftliche Leben zieht.

Was ihr also mit euren „Wonderwall“-Covers wirklich aussagt, lautet ungefähr: „Frauen müssen mehr arbeiten als Männer, ich weigere mich, mir professionelle Hilfe für meine ernstzunehmenden psychischen Probleme zu suchen, du musst dich nun darum kümmern.“ Wollt ihr wirklich auf einem Date so rüberkommen? Oder lieber verführerisch zwinkern, während ihr „She’s got a baby in the oven/ but it’s got nothing to do with me“ säuselt. Oder euch direkt als Schwiegersohn par excellence präsentieren? „And I quite fancy her mother/ and I think that she likes me “. Hier vielleicht nicht zwinkern, weil… Ihr wisst schon. Selbiges gilt für „And she’s got a sister/ and God only knows how I’ve missed her “. Außerdem: „She’s electric“, was ein geiles Kompliment. Elektrifizierend. Wer möchte nicht so beschrieben werden? Zehnmal besser als irgendein Gefasel von einer Wundermauer. Ich möchte keine Wundermauer sein. Wundermauer klingt nach dem Bösewicht in einem Gebrüder Grimm-Märchen, das zurecht vergessen wurde. Bei „Elektrifizierend“ denk ich an den Juli-Knüller „Elektrisches Gefühl“ oder den Alexander Marcus-Klassiker „Elektriker“. Was gibt es Romantischeres? Allerhöchstens, die Gitarre auf dem Date im Koffer zu lassen. Aber das scheint wohl keine Option zu sein…

Von Hannes Huß

Hannes Huß

Hannes Huß studiert Politikwissenschaft und Soziologie. Seit dem Sommersemester 2021 schreibt er für den Ruprecht über Popkultur, Kultur im Allgemeinen und alles, was sonst noch in der Welt passiert.

Tags: erstes DateFeuilletonMusikkritikOasisWonderwall

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Comments 1

  1. drahcir reldein says:
    1 Jahr ago

    Cooles Thema,
    an alle Dater – bleibt und seid einfach ihr selbst und versucht nicht künstlich irgendwelchen Ratgebern und Klischees zu folgen.

    Wer Probleme hat, überhaupt ein Date zu bekommen, kann übrigens einen Date Maker arrangieren.
    Ich sah neulich einen beim Stöbern auf eBay-Kleinanzeigen, der mir eine Vorlage für eine Story lieferte:
    https://www.youtube.com/watch?v=cAA33FtGhcU

    Guten Abend!

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